Mai / Juni
2007
Startpunkt unseres „langen“
Urlaubs 2007 ist Hamburg, wohin mich der diesjährige Diabeteskongress
verschlagen hat und Erich mit dem WoMo nachkommt, um von hier aus unsere dreiwöchige
Rundreise durch Dänemark zu starten, zumindest war es so geplant. Los geht’s um
13 Uhr, noch schnell ein paar Überlebensrationen gebunkert, raus aus Hamburg
Richtung Dänemark, aber gemütlich !
Stellplatz Hamburg: Kraftwagenhallen am Messberg, Poggenmühle 4
Für stolze 19€ / Tag kann man hier incl. V, E, S
(sofern man einen freien Anschluß ergattert) stehen. Einziger Vorteil dieses
wenig schönen Platzes ist die zentrale (monopolistische) Lage. Den Platz wird
es in dieser Form aber wohl nicht mehr lange geben, da das Gelände noch als
letzte „Altlast“ in einem Sanierungsgebiet liegt.
B431 durch Wedel, dann über
Landstraßen durchs Haseldorfer Marsch wieder zur B431, über Uetersen und
Elmshorn bis zum Abzweig Kollmar. Von hier tuckern wir auf der Suche nach einem
geeigneten Übernachtungsplätzchen am Ufer der Elbe entlang, erreichen
letztendlich wieder die B431, die uns nach Glückstadt bringt. Glückstadt macht
jedoch derzeit ihrem Namen keine Ehre, wir haben kein Glück, der Hafen befindet
sich gerade im Umbau, d. h. der Stellplatz wurde ausgelagert auf ein
ehemaliges, sehr unschönes Militärgelände (Konversion) hinter dem Deich. So
fahren wir wieder aus Glückstadt heraus, erst über die Bundesstraße, dann
wieder entlang der Landstraße an der Elbe entlang bis nach Brokdorf. Und hier
werden wir fündig. Zwar ist der reguläre Stellplatz bei der Feuerwehr komplett
belegt, aber die Parkplätze direkt beim Feuerwehrhaus sind alle frei, somit
beziehen wir hier Revier.
Stellplatz Brokdorf: Hinter dem Feuerwehrhaus, ausgeschildert, ca. 30
Plätze, kostenlos, VE (Wasser 100 l 1 €, bei unserem Besuch
aber
defekt??? Oder außer
Betrieb??? Zumindest gab es kein Wasser, auch nicht am Wasserhahn am
Feuerwehrhaus. Entsorgung kostenlos),
Strom (Kosten???), Sanitärgebäude mit Toilette, Waschbecken, Dusche
(0,50 €), hier funktionierte die Wasserversorgung ;-).
Vom Deich aus, zwischen
tausenden von Schafen, beobachten wir bei strahlendem Sonnenschein die auf
Hamburg zusteuernden riesigen Containerschiffe auf der Elbe.
Doch schon sehr früh, total
erschöpft, krabbeln wir in unsere Kojen und verfallen auch sofort in
Tiefschlaf.
Bestens geschlafen und schon
steht auch wieder die Sonne am Himmel, dann kanns ja weiter Richtung Norden
gehen.
Über die B431 kommen wir auf
die B5. Bei Brunsbüttel kommen wir über eine Hochbrücke über den
Nord-Ostsee-Kanal. Über Sankt Michaelisdonn erreichen wir Meldorf und danach
schickt uns „Anke“ (GPS) als kürzeste Strecke voll in die Pampa, auf einen
fahrradwegähnlichen Fahrweg durch Wiesen und Felder, bis wir dann irgendwann
Gott-sei-Dank wieder auf die B5 stoßen. Von hier aus fahren wir nach Tönning an
der Eider, nur vom WoMo-Stellplatz beim Campingplatz hat man keine Sicht auf
die Eider. Deshalb fahren wir noch ein paar Kilometer weiter nach
Friedrichstadt auf den Campingplatz direkt an der Tönninger Straße. Hier kann
man vom Campingplatz direkt auf den Damm steigen und den Schiffchen auf der
Eider zusehen.
Stell- / Campingplatz Friedrichstadt:
Eider und Teenecamp
Nordfriesland, Gebühr 15,20 € ohne Strom.
Mit dem Fahrrad erkunden wir
das „Holländerstädtchen“ mit seinen vielen Kanälen und den vielen
Giebelhäuschen, essen Fisch und Heringsalat und nehmen noch etwas davon zum
Abendessen mit.
Wieder am Platz zurück,
verbringen wir den Rest des Tages gemütlich in der Sonne.
Wir nehmen die Annehmlichkeiten
eines Campingplatzes wahr, haben zum Frühstück frische Brötchen und eine schöne
heiße Dusche.
Dann wird das WoMo wieder
flott gemacht und weiter geht’s, erst mal nach Husum zum Stadtrundgang,
bei dem allerdings die Sonne heute auf sich warten lässt. Der
WoMo-Stellplatz (€ 10,00 mit VE, Strom, Dusche und Toilette, € 2,00 werden beim Verzehr im Fischhaus Loog vergütet) liegt sehr nüchtern im Hafengebiet hinter einer
Halle.
Als nächste
Übernachtungsstation haben wir uns Dagebüll ausgeguckt, wollen aber über die
Halbinsel Nordstrand und die Deichstraße fahren. Über die breite Deichstraße
kommen wir auch nach Nordstrand, doch die von Elisabeth-Sophien-Koog wieder
aufs Festland führende Deichstraße ist für Durchgangsverkehr gesperrt, wir
kommen nur bis zum Holmer Siel, hier ist umkehren angesagt – also das ganze
wieder zurück. Auf der B5 kommen wir über Hattstedt nach Bredstedt und danach
durch das Naturschutzgebiet Hauke-Haien-Koog,
vorbei an Scharen von Gänsen und Enten, zu dem kleinen Örtchen Dagebüll. Das
größte an dem Ort ist der Fährhafen, von wo aus Fähren zu den Inseln Föhr,
Amrum und nach Helgoland ab- und anlegen. Ganz nahe beim Fährhafen, direkt
hinter dem Deich befindet sich der WoMo-Stellplatz, von viel Grün umgeben.
Stellplatz Dagebüll: Am Badedeich 15, ca. 10 bis 15
Stellplätze auf einer Wiese direkt am Deich, 6,00 €/24 h, mit Wasser und Strom
(1,00 €/Tag).
Wir schwingen uns auf die
Drahtesel und erkunden die Umgebung. Und von nun an schlägt ein Ereignis das
nächste: Zuerst erfahren wir als „Greenhörner“ den
Sinn und Zweck der beim Leuchtturm abgestellten Lorenbahnen. Sie fahren bei
Ebbe auf Schienen über den Deich durch das Watt zu den Halligen und versorgen
die wenigen Bewohner und transportieren natürlich auch die Bewohner selbst.
Gegenwärtig wird eine neue Schienentrasse gebaut und es herrscht reger Lorenverkehr.
Ein Halligbewohner erklärt, dass er gleich losfahren will und das will Erich
natürlich vom Damm aus sehen. Schnell schwingt er sich aufs Rad und saust los.
Bei dieser Geschwindigkeit bleibt natürlich keine Zeit, die am Wegesrand
stehenden Schilder „Vorsicht Spurrillen. Radfahrer absteigen“ zu beachten und
schon macht er einen Überflieger vom Fahrrad! Doch ein Indianer kennt ja
bekanntlich keinen Schmerz und so geht’s weiter. Eine ganze Weile beobachten
wir die hin- und herfahrenden Lorenbähnchen, dann radeln wir weiter. Aber halt,
was ist das? Am Wegesrand liegt ein blökendes Mutterschaf auf dem Rücken,
daneben ein aufgeregt hin- und herlaufendes Lamm. Was ist los mit dem Schaf?
Ist es am verenden? Erich will den Fahrer des Halligenbähnchens zu Hilfe holen,
doch der Friese gibt ihm nur zur Antwort: „Drehs um!“. So kommt Erich wieder
angeradelt und wird zum Held des Tages. Er packt das Schaf am Fell, dreht es
auf die Seite und schon steht es wieder auf den Beinen. Schaf gerettet und
glücklich, das Lämmchen hat seine „Futterkrippe“ wieder. Und Erich´s Brust ist
stolzgeschwellt: Erich – der Schafretter von Nordfriesland!!!
Heute nehmen wir Dänemark
in Angriff. Doch zuerst heißt es noch „Futter und Drinkes“ bunkern. Dafür
fahren wir nach Niebüll, von hier aus steuern wir auf Rosenkranz direkt an der
Grenze zu Dänemark zu. Über Höjer kommen wir auf die 419, der wir folgen bis
wir auf die 11 stoßen, die uns nach Ribe leitet. Wir
parken auf dem Parkplatz (Toilette, VE kostenlos) nahe beim Stadtzentrum und
streifen durch die Straßen und Gassen. Fotos gibt es hier leider keine, da wir
unterwegs feststellen, dass wir den Fotoapparat im WoMo vergessen haben! Erich,
der ja immer Hunger hat wenn er eine Fressbude sieht, widmet seine Aufmerksamkeit
einem dänischen Hot dog Marke „Ikea“, Kategorie 6 Kotzlöffel ! Ich dagegen
genehmige mir eine dieser köstlichen dänischen Rieseneistüten. Bestens!!!
Von Ribe aus geht’s auf der
24 nach Esbjerg zum Fischereihafen, dort ist das „Parken“ bei den
Fischhallen nicht verboten. Fürs Abendessen erstehen wir in einer
Fischräucherei Rotbarschfilet und geräucherten Fisch. Mittlerweile lässt sich
auch wieder die Sonne blicken, doch „campen“ ist hier leider nicht, d. h.
Stühle müssen drinnen bleiben. Dafür ist uns der Tag zu schade, also ziehen wir
weiter. Beim Herausfahren aus der Stadt sichten wir linkerhand noch die vier 9
m hohen weißen Menschen am Meer, „Mennesket ved Havet“.
Der weitere Weg führt
entlang der 475 durch Varde auf die 181 Richtung Nymindegab. Und dann verändert
sich die Landschaft kollosal, die Straße führt durch einen breiten Dünengürtel
über die Landenge „Holmsland Klit“. Diese 40 km lange, landschaftlich sehr
reizvolle Landzunge trennt den Ringköbing
Fjord von der Nordsee. In Hvide Sande wird diese Landzunge durchbrochen. Hier
suchen wir im Hafen nach einem geeigneten Übernachtungsplätzchen, den wir dann
hinter der Fischauktionshalle am Ende des Däkmolevej direkt hinter dem Strand
finden. „Campen“ verboten, aber „Parken“??? Wir brutzeln unseren in Esbjerg
erstandenen Fisch, laufen noch ein bisschen durch die Gegend und beschließen
über Nacht hier stehen zu bleiben.
Übernachtungsplatz Hvide
Sande: Däkmolevej, im Hafen hinter
der Fischauktionshalle und in Strandnähe, mit Toilettenhäuschen und Wasserhahn
(außen).
Wir blieben die ganze Nacht
alleine, kein „Kollege“ hat sich zu uns gesellt, trotzdem (oder gerade
deswegen?) haben wir bestens geschlafen. Eigentlich hatten wir uns vorgenommen,
um 7 Uhr zur Fischversteigerung in die nahe gelegene Fischauktionshalle zu
gehen, aber um diese Uhrzeit kriegen wir noch keinen Fuß auf die Erde und so
schlafen wir lieber noch ein Stündchen. Kurz nach dem Aufstehen kommen auch
schon die ersten WoMo-Kollegen hier an und nach und nach füllt sich der Platz,
so dass es für uns Zeit wird, die Zelte hier abzubrechen.
Da
wir frisches Brot brauchen, steht einem Stadtgang nichts im Wege. In Ringköbing
parken wir unseren Dicken im Hafen auf dem WoMo-Stellplatz (Zufahrt zum
Hafen ist ausgeschildert), die Straße am Hafen fast bis zum Ende durchfahren,
gleich nach dem „Havne Grillen“ rechts abbiegen – beschildert – und ca. 200 m
weiter befindet sich ein sehr schöner Stellplatz, leider darf er nur von 9 bis
21 Uhr! genutzt werden -
Unverständlich!!!. Im Städtchen
lassen wir in einer Bäckerei mit den leckersten Auslagen ein Brot und eine
äußerst leckere Schneckennudel in unseren Rucksack wandern. Da wir hier leider
mal wieder nicht übernachten dürfen, zieht es uns weiter, mal schaun, was uns
die Landenge Bövling Klit zu bieten hat.
Von Ringköbing fahren wir
auf der 15 wieder zurück nach Söndervig, dann weiter in nördlicher Richtung auf
der 181, über den Husby Klit zum Nissum Fjord. Mitten auf dem Bövling Klit
liegt Thorsminde. Außer auf dem Campingplatz dürfen hier nirgendwo Wohnmobile
stehen, d. h. weiterfahren. Als nächstes Ziel haben wir uns Humlum
vorgenommen, zum Übernachten ein kleiner Campingplatz mit Naturhafen,
laut Reiseführer (Mobil Reisen, Rau-Verlag) vielversprechend. Wir
folgen der 181 bis zur 513. Wir erreichen Lamvig, wo die Straße zuerst nach
unten in den Ort führt und dann auch gleich wieder bergauf zur 565. Hier
verändert sich abermals die Landschaft, jetzt wird’s hügelig. Wir fahren am
Nissum Bredning entlang und erreichen schließlich Humlum, durchfahren den Ort
bis wir linkerhand den Abzweig zum Campingplatz entdecken. Hier zweigen wir ab
und stehen nach ca. 2 km vor dem weder von oben noch von außen einsehbaren
„Humlum Fiskerleje & Camping“. Schön ruhiger Platz mit idyllischen Naturhafen
am Venö Sund. Und wir dürfen uns einen Platz aussuchen! Außer dass wir den
nahegelegenen Strand und den kleinen Hafen ein wenig erkunden, stehen heute
sonst keine Aktivitäten mehr an, vielmehr ergeben wir uns der herrlichen Sonne.
Campingplatz Humlum: Humlum Fiskerleje & Camping, Humlum - Struer,
Bredalsvigvej 5, pro Person 62 DKK, Stellplatz 20 DKK, 2 DKK für 2 Min. Duschen
(~ 20€).
Und weiter geht’s. Wir
kurven zurück zur 11, fahren über die Insel Thyholm, weiter 527 und dann auf
der 181 zum Thyborön Kanal. Eine Weile schauen wir der Thyborön-Fähre zu, dann
machen wir kehrt und folgen der 181 durch eine heidebewachsene Dünenlandschaft
(die leider derzeit nicht blüht!) bis Hanstholm. Wir biegen ab zum Hafen. Von
hier aus legen die großen Fähren nach Bergen oder Island ab. Nach einer
Hafenrundfahrt folgen wir dem Hinweis „Shopping-Center“ die Bergstraße hinauf,
wir brauchen mal wieder ein paar Vorräte. Unter anderem gehört eine
„Kanelstang“ (Zimthefekuchen) zu unserer Beute. Nun wollen wir mal den
WoMo-Stellplatz laut Stellplatzführer beim Leuchtturm in Augenschein nehmen.
Stehen („parken“) kann man da schon, nur die Aussicht???? Ein herrliches
Panorama über den gesamten Hafen genießt man vom nahe gelegenen, beschilderten
(udsigt) Aussichtsplatz (natürlich für Womos verboten !). Hier machen wir uns
über die Kanelstang her. Bestens gestärkt nehmen wir nun weiter Dänemark in
Angriff. Über die 29 und 11, vorbei an zahlreiche Fjorden, erreichen wir
Aalborg, doch die Parkplätze an der Hafenpromenade laden nicht unbedingt zum
Übernachten ein. Somit fällt auch eine Stadtbesichtigung ins Wasser. Wir
verlassen Aalborg in östlicher Richtung, auf Hals in der Aalborg-Bugt
zu. Um nach Hals zu kommen, muss man jedoch die Fähre in Anspruch nehmen, was
wir uns ersparen wollen. Gleich neben dem Fährhafen befindet sich ein kleiner
Motorbootshafen und dahinter ein öffentlicher Strand mit Parkplatz. Und genau
hier beziehen wir Revier. Nach einem Rundgang durch den Hafen meint Erich
zwischen den Booten besser zu stehen, also ziehen wir kurzerhand um.
Etwas später beobachten wir zwei heftig miteinander diskutierende und in unsere
Richtung gestikulierende Männer. Es stellt sich heraus, dass es der
Hafenmeister und der Besitzer des nicht weit entfernten Campingplatzes sind.
Der Hafenmeister kommt später auf uns zu und erklärt uns sehr freundlich,
dass der Campingplatzbesitzer etwas dagegen hat, wenn wir auf seinem (Hafen)
Terrain stehen, aber auf dem Strandparkplatz (rechts im Bild) dürften wir über
Nacht bleiben. Und so ziehen wir eben wieder um, ca 20 Meter. Aber das ist für
heute ja dann doch noch nicht alles! Nach unserem Abendessen und Abspülen, es
geht schon langsam auf 22 Uhr zu, bekommen wir Besuch von zwei „Schwarzjacken“
in Springerstiefeln, die unverhohlen unser Womo begutachten, dann aber wieder
verschwinden. Zufall oder Abgesandte der dänischen Campingplatzmafia ? Wir fühlen uns unwohl und unsicher und
wollen es nicht genauer wissen (oder zu spüren bekommen). Um ruhig schlafen zu
können, ziehen wir noch mal um auf einen Campingplatz. Daß wir den nahe
gelegenen Campingplatz verschmähen, versteht sich von selbst. Nun setzen wir
doch mit der Fähre über nach Hals, was uns 72 DKK kostet (!), folgen der Straße
Richtung Säby und landen kurz nach Hals auf dem rechts der Straße liegenden
Campingplatz. Es ist noch jemand am Empfang und wir können für 100 DKK (14€) „Quickstoppen“, Strom und Duschen
kosten extra ! Wenigstens können wir ruhig schlafen!
Campingplatz: Hals Camping, Hals, Vejdybet 2, Quickstopppreis
(schwarz) 100DKK, Preis regulär ?, Duschen 5 DKK
Dänemark ist ja sehr schön,
landschaftlich gesehen, und die (meisten) Leute sind auch sehr nett, aber es
kotzt uns an, jeden Abend zum Parken über Nacht auf einen teuren Campingplatz
vertrieben zu werden bzw. uns verstecken zu müssen! Vom Wohnmobilreisen haben
wir andere Vorstellungen und konnten dies bisher in vielen Ländern auch
genießen (auch gegen Stellplatzgebühren). Unsere Entscheidung steht, dass
wir uns dies nicht drei Wochen lang antun, sondern den Dänemarkurlaub abbrechen
und uns wieder Richtung Süden orientieren.
Da wir nicht wieder über
Aalborg fahren möchten, bleibt uns nichts anderes übrig, als noch mal die Fähre
zu nehmen, wieder 72 DKK! In Richtung Süden entlang der 541 erreichen wir
Hadsund, biegen auf die 507 an Richtung Randers, welche wir dann aber in
Stangerum verlassen und auf die 531 wechseln. Diese Route beschert uns dann
noch mal eine Überfahrt mit der Fähre bei Udbyhöj (90 DKK). Um nach Ebeltoft in
der Ebeltoft Vig (Bucht) zu kommen, fahren wir auf der 531 über Allingabro,
547, 16 und 563 Richtung Hornslet, dann 15 und 21 nach Ebeltoft. Hier gibt es
gleich mehrere Campingplätze. Der erste, zentrumsnahe, direkt an der
Hauptstraße gelegene Platz finden wir nicht gerade sehr ansprechend. „Mobil
Reisen“ verheißt einen ruhig gelegenen Platz an der Steilküste bei Elsegarde.
Doch der Blushöj Camping ist Erich dann doch zu abgelegen. Nächster Angriff:
Dråby Strand Camping – auch zu abgelegen. Nun will Erich doch auf den
Stadtcampingplatz, doch der hat Mittagspause bis 15 Uhr, das sind noch fast
zwei Stunden bis dahin. Na dann fahren wir halt weiter. Nach Erichs
Stellplatzliste aus dem Internet bietet Aabenraa einen offiziellen
WoMo-Stellplatz im Yachthafen. Das ist zwar eine ganze Strecke noch von hier,
aber wir haben von Dänemark genug! 21, 15, Ring O2 durch Århus, dann auf die
Autobahn E45 Richtung Süden. Unterwegs studiere ich noch etwas unsere Literatur
und entdecke sowohl auf Erich´s Liste wie auch im Reiseführer des Rau-Verlags
noch einen offiziellen Stellplatz in Horsens, auch im Hafen. Plan kurzerhand
geändert! Autobahnabfahrt Horsens, 52 und 451 Richtung Odder und Anke bringt
uns direkt zum Stellplatz im Lystbådhavn (ist aber auch direkt an der 451
ausgeschildert!). Uns bleibt allerdings nur ein Plätzchen direkt neben der
Entsorgungssorgungsstation, nicht gerade idyllisch! Da ziehen wir doch den
Campingplatz am Horsens Fjord vor. Nur wir haben nicht bedacht, dass das
Pfingstwochenende bevorsteht und ein Wohnwagengespann nach dem anderen hier
eintrifft, aber für eine Nacht, mehr wollen wir ja auch gar nicht, können wir
Platz Nr. 98 beziehen.
Campingplatz: Husodde Strand Camping, Horsens, Husoddevej 85,
mit kleinem Badestrand am Fjord, einwandfreie Sanitäranlagen, bestens
ausgestattete Kochküche. 63 DKK pro Person, 10 DKK Platzgebühr, 5 DKK Duschen.
Heute
nehmen wir den Plan von gestern wieder auf, es geht nach Aabenraa. Auf der 451
zurück nach Horsens, von hier aus 170 durch Vejle und weiter bis kurz vor
Kolding, hier auf die E45 um Kolding herum, dann wieder 170 durch Haderslev und
schließlich nach Aabenraa direkt zum Stellplatz am Yacht- und Segelhafen (hier
ausgeschildert), direkt beim Strand.
Stellplatz Aabenraa: Kystvej 55, beim Yacht- und Segelhafen, im Hafen
ausgeschilderter Bereich, direkt am Strand, 110 DKK pro Tag inklusive Strom und
VE.
Und hier können wir dann mal
wieder zu einem Stadtrundgang aufbrechen.
Im Aabenraa Fjord findet an
diesem Wochenende ein Treffen alter Segelfregatten statt, die gerade hier im
Hafen liegen bzw. gerade zu einem Törn durch das Fjord auslaufen.
Zum Abendessen bietet sich
der wenige Meter entfernte Segelclub an, wir müssen noch unsere Kronen
loswerden! Essen und Ambiente Prädikat empfehlenswert!
Wir kehren Dänemark nun
endgültig den Rücken, verlassen auf der 170 Aabenraa. Kurz vor der Grenze zu
Deutschland investieren wir die letzten Kronen in eine Tankfüllung, dann geht’s
geradewegs nach Flensburg. Und, oh wie herrlich, wir werden auf einem
kostenlosen S t e l l p l a t z
Willkommen geheißen!!! Dieser befindet sich am Ende des Yachthafens
(Straße: Am Industriehafen), ist vom Zentrum aus gut ausgeschildert, an der
Flensburger Förde.
Stellplatz Flensburg: Am Industriehafen (Yachthafen,
ausgeschildert), kostenlos. VE in der Kläranlage oder bei Fa. Ramm.
Übernachtungsplatz
gesichert, wir können das Städtchen in Angriff nehmen.
Der Weg bis zur Hafenspitze
führt uns in etwa 20 Minuten zunächst am Yachthafen entlang, dann durch den
Industriehafen und zuletzt durch den Stadthafen. Über den Nordermarkt gelangen
wir in die Fußgängerzone, leider haben heute alle Läden geschlossen.
Am Südermarkt biegen wir wieder ab und schlendern zurück zum Hafenbecken und
weiter zu unserem WoMo. Nach einer Kaffeepause inspizieren wir die
Gegenrichtung. Vom WoMo-Stellplatz führt ein Fuß- und Radweg an der Kläranlage
vorbei in einen weiteren Yachthafen, daneben ein offensichtlich gehobenes
Wohnviertel. Aus ehemaligen Kasernengebäuden wurden Geschäftsräume und noble
(vermutlich) Eigentumswohnungen. Am Ende des Hafens stehen über der
Wasserfläche um das Hafenbecken herum Einfamilienhäuser auf „Stelzen“, die
Zufahrt bzw. der Zugang über Holzbohlen ist nur den Eigentümern vorbehalten.
Der Verkehr ist
entsprechend! Wir fahren einmal quer durchs Ländle, von Ost nach West, von der
Ostsee zur Nordsee. Raus aus Flensburg, auf die B200 Richtung Husum, dann auf
die B5 bis zur Abfahrt Tönning. Durch Tönning hindurch kommen wir zum
Eidersperrwerk, überqueren die Eider, durchfahren Wesselburen und halten direkt
auf Büsum zu. Hier finden wir im Hafen nahe beim Helgolandkai den
WoMo-Stellplatz mit Sicht auf den Segelhafen.
Stellplatz Büsum: Segeltörn,
gegenüber der Sturmflutenwelt „Blanker Hans“. Platz für ca. 150 Fahrzeuge auf
Wiesengelände direkt hinter dem Deich. Gebühr 11 € incl. der leidigen Kurtaxe,
von 18.00 Uhr bis 10.00 Uhr (Ticketautomat an der Einfahrt). V 1 €, E kostenlos
(Sanistation an der Einfahrt).
Trotz
langem Wochenende und in verschiedenen Bundesländern bestehender Pfingstferien
ist auf dem Gelände noch genügend Freiraum, wir können uns ein gemütliches
Plätzchen am Rande aussuchen.
Im alten Hafen nahe dem
Stadtzentrum findet heute ein Hafenfest statt, dementsprechend ist das
Menschenaufgebot! Gleich beim Fischgeschäft und Bistro Möller am Fischereihafen
verleiben wir uns eines der leckeren Fischgerichte ein, bevor wir uns durch den
Trubel der Fußgängerzone schlängeln. In einer Seitengasse lassen wir uns vor
einer Kneipe nochmals zu einem Dunkelbier nieder, dann kommt mal wieder Regen
auf, was uns zu unserer Behausung zurücktreibt. Für den Rest des Tages machen
wir es uns in unserer Bude gemütlich.
Das Wetter meint es heute
nicht besonders gut mit uns, es regnet Bindfäden! Gegen Mittag lässt der Regen
etwas nach bzw. pausiert eine Weile. Wir haben für heute eine Schiffsfahrt zu
den Seehundbänken geplant und das ziehen wir dann auch durch! 13.30 Uhr legt
das Schiff am Kai ab, die gesamte Fahrt soll 2 ½ Stunden dauern. Es regnet aber
nicht nur, nein, es ist auch noch ein bisschen stürmisch, was bedeutet, wir
haben ziemlichen Wellengang. Das wiederum bedeutet, dass sich meine
Gesichtsfarbe im Laufe der Fahrt doch etwas verändert! Und die Sicht zu den
Seehundbänken ist auch nicht gerade die Beste, leider! Gegen 16 Uhr bin ich
froh, wieder festen Boden unter meinen Füßen zu spüren.
Es
zieht uns aber noch etwas weiter am schleswig-holsteinischen Wattenmeer entlang
bis nach Friedrichskoog. In Friedrichskoogsspitze gibt es einen Campingplatz,
aber auf fast allen Parkplätzen dürfen auch Wohnmobile übernachten (4 € / 24
h). Nach Inspektion aller möglichen Parkplätze entschließen wir uns am Hafen
Quartier zu beziehen. Leider schließt das dort ansässige Fischhaus bereits um
18 Uhr, so dass für heute WoMo-Küche angesagt ist.
Stellplatz: Friedrichskoog, Parkplatz am Hafen. 4 € / 24 h.
Keine VE.
Der Regen hat aufgehört, so
langsam gewinnt die Sonne wieder Oberhand. Da müssen wir doch ein gemütliches
Plätzchen suchen, um unsere Nasen in die Sonne zu strecken. Also los geht’s: am
Wattenmeer entlang, dann Richtung Marne, auf die B 5, an Brunsbüttel vorbei,
über die Hochbrücke über den Nord-Ostsee-Kanal, weiter Richtung Wilster. Dann
biegen wir ab auf die Landstraße Richtung Stördorf. An der Binnenschleuse
Kasenort,
wo das Flüsschen Wilsterau in die Stör mündet, legen wir einen Zwischenstopp
ein. An diesem idyllischen Örtchen könnte man auch gut eine Nacht verbringen.
Wir aber ziehen weiter an der Stör entlang bis Wewelsfleth, befahren dann die
B431 und die B495, setzen mit der Fähre (15 € !, Fahrzeug > 6m, 2 Personen)
über die Elbe hinüber nach Wischhafen und weiter geht’s entlang der B495 über
Freiburg an der Elbe nach Otterndorf. Der ausgeschilderte WoMo-Stellplatz liegt
nicht sehr schön und so fahren wir auch gleich weiter über die Landstraße nach
Altenbruch, aber auch hier ist nichts. Nächstes Ziel: Stellplatz in
Cuxhaven-Duhnen am Duhner Watt. Aber vor lauter WoMo´s, Wohnwagen und Zelten
sieht man das Meer nicht! Wir suchen weiter, zuckeln über die Grüne
Küstenstraße bis wir in Nordholz bzw. in Spieka ein WoMo-Hinweisschild
entdecken, dem wir dann auch folgen. Schließlich und letztendlich führt der Weg
über den Damm und wir landen im Kutterhafen
von Spieka-Neufeld, daneben der neu angelegte WoMo-Stellplatz für 12
Wohnmobile. Super!!! Keine Frage, hier bleiben wir. Gleich in nächster Nähe
befindet sich ein Imbiss, ein Restaurant und der Strand. Was will man mehr?
Stellplatz Spieka-Neufeld: Am Kutterhafen, 6 € / 24 h (Kassenautomat), VE
kostenlos gegen Vorlage des Parkbelegs beim Campingplatz in Dorumer Neufeld,
Strom 1 € / 2 kW (dank Solaranlage brauchen wir aber keinen „Fremdstrom“),
Wasser gibt’s auch am Kutterhafen.
Wir
streifen ein wenig am Strand entlang und strecken unsere Nasen in die Sonne.
Fürs Abendessen nehmen wir die nahe gelegene Futterstation in Anspruch.
Das kleine Container-Restaurant „Ebbe
und Flut“ direkt am Meer kann man nur empfehlen, wir haben es nicht bereut!
Nach einem Verdauungsspaziergang bei untergehender Sonne kriechen wir in
unseren Alkoven.
Schon am frühen Morgen
begrüßt uns die Sonne. Schaun wir mal, wo wir noch einen schönen Platz
entdecken. Aber erst geht es mal zum Entsorgen nach Dorumer Neufeld.
Auf Straßen und Sträßchen
tuckern wir am Wattenmeer entlang, dann auf der Bundesstraße durch Bremerhaven.
Danach biegen wir wieder auf die Grüne Küstenstraße ab Richtung Dedesdorf und
von hier aus geht’s auf die B437 und durch den Wesertunnel hindurch auf die B
212 nach Nordenham. Hier suchen wir nach einem geeigneten Stellplatz an der
Weser, aber vergeblich. Nun ziehen wir die Küstenstraße entlang durch den
Landstrich Butjadingen, machen immer wieder Abstecher zum Strand auf der Suche
nach einem geeigneten Übernachtungsplatz. Aber fast immer treffen wir auf einen
Stellplatz hinter einem Campingplatz gelegen und ein WoMo neben dem anderen.
Immer weiter der Küstenstraße entlang kommen wir zum Jadebusen, aber auch hier
für uns nichts akzeptables. In Varel fahren wir zum Hafen, ganz nett, aber
nichts zum Übernachten. Die Plätze in Sande kann man auch vergessen. Nun geht’s
auf die Autobahn, an Wilhelmshaven vorbei und geradewegs nach Hooksiel auf den
WoMo-Stellplatz beim Campingplatz. Und das wars dann auch für heute, so weit
bzw. so viel wollten wir eigentlich gar nicht fahren!
Stell- /Campingplatz Hooksiel:
10 € / Nacht, Kurtaxe 2,50 € / Person. VE und Strom inbegriffen.
Fußläufige Nähe zum Strand. Die Kurkarte beinhaltet: Eintritt in die Strandbäder
in Hooksiel, Horumersiel und Schilling und in alle Küstenbäder Niedersachens,
außerdem in das Meerwasserhallenwellenbad Hooksiel und die Friesland Therme
Horumersiel.
Heute fahren wir ganz sicher
nicht so weit, wir haben ein festes Ziel im Auge: Carolinensiel am
niedersächsischen Wattenmeer. Zuvor werden selbstverständlich alle
„Comfortalitäten“ eines Campingplatzes in Anspruch genommen, einschließlich
frische Brötchen.
Immer
entlang der Küstenstraße erreichen wir nach kurzer Zeit auch schon
Carolinensiel, wo uns ein rotes Hinweisschild (als Unterstützung für unsere
Anke) den Weg zum Wohnmobilstellplatz am Hafen weist. Schon am Kassenhäuschen
entscheiden wir uns diesmal, für 2 Tage zu bleiben.
Stellplatz Carolinensiel: Reisemobilstellplatz „Am Meer“, Am Harlesiel 20,
Nordseebad Carolinensiel-Harlesiel. 12 € / 24 h, Kurtaxe 3 € /
Person. VE inklusive, Strom 3 €.
Toiletten und Duschen im Gebäude des „Wattkiekers“.
Mit der Kurkarte hat man
freien Eintritt zum Strand und zum beheizten Meerwasserschwimmbad und noch
einiges mehr, außerdem verbilligte Eintritte und Fahrkarten, usw..
Hier genießen wir den Tag
bei bestem Sonnenschein. Direkt vor unserer Haustür fahren die Schiffe vorbei
von und zu den vorgelagerten Inseln, in der Hauptsache nach Wangerooge oder zum
Krabbenfang. Wir radeln durch den Ort und am Fluß Harle entlang. Zur
Mittagszeit „schnappen“ wir im Ort eine Fischmahlzeit. Ansonsten ergeben wir
uns der Sonne und dem Wind.
Unser Standort bleibt
bestehen. Unsere Pedale kommen zum Einsatz, wir radeln ca 10 Km nach Neuharlingersiel.
Dort schauen wir uns eine Weile um, inspizieren auch den Campingplatz, einen
speziellen WoMo-Stellplatz gibt es hier nicht, und sind froh, dass wir den
Stellplatz in Carolinensiel ausgewählt haben. Nachdem wir noch für unsere
leibliche Versorgung für den Abend gesorgt haben, nehmen wir den Rückweg in
Angriff.
Da es aber noch früh am Tage
ist und wir noch voller Tatendrang sind, spazieren wir an der Harle entlang ins
Zentrum von Carolinensiel. Im historischen Hafen des Städtchens lassen wir uns
bei einem Biergarten auf dem Damm nieder, genießen das Treiben und den
Sonnenschein, bevor wir wieder den Rückzug zu unserem WoMo antreten.
Am Abend verköstigen wir bei
einiger Windstärke den heute morgen erstandenen Fisch, mmmhhh köstlich!
Die Nacht war ein klein
wenig stürmisch und wenn man, wie wir, ganz am Ende, als letzter in der Reihe
steht, spürt man das schon. Für mich war die Nacht nicht ganz so erholsam, aber
Erich hat, wie immer, geschnarcht!
Wir brechen nun hier unsere
Zelte ab. Für heute ist ein Stadtbummel in Jever geplant. Gleich am Ortseingang
weist uns auch schon ein WoMo-Hinweisschild auf den Stellplatz nahe beim
Freibad. Für einen Obolus von 5 €, zu entrichten bei einer nahegelegenen
Tankstelle, dürfen wir eine Nacht inklusive VE und Strom hier verbringen.
Stellplatz Jever: Jahnstraße,
fußläufige Nähe zum Freibad und zum Zentrum, Gebühr 5 €, zu entrichten in der
Tankstelle an der Hauptstraße (B210), inklusive VE und Strom gegen Wertchips,
die man bei Entrichtung der Stellplatzgebühr bei der Tankstelle ausgehändigt
bekommt.
Wir
spazieren durch die Straßen und Gassen von Jever, vernichten am Marktplatz in
einem Biergarten das hiesige Gebräu und landen nach weiterem Herumstreifen im
Biergarten der Altstadtbrauerei. Diese kleine Privatbrauerei bietet insgesamt
vier eigene Brausäfte an, heute sind es Engel und Teufel, ein helles und ein
dunkles Bier. Eine Braumeisterin und ihr Ehemann, vermutlich Koch von Beruf,
haben aus einer alten Apotheke sehr liebevoll und mit viel Geschmack ein
urgemütliches Restaurant mit Brauerei gezaubert, Prädikat: äußerst
empfehlenswert.
Den Rest des Tages
vergammeln wir vor unserem WoMo in der Sonne.
Blauer
Himmel steht über unserer Alkovenluke, also raus aus den Federn und ab an die
Küste. In Esens legen wir noch mal einem Zwischenstopp auf dem WoMo-Stellplatz
am Schützenplatz ein, um das Städtchen in Augenschein zu nehmen. Dann geht’s
weiter direkt auf die Nordsee zu. Nachdem wir alle möglichen Stellplätze von
Bensersiel bis Norddeich abgeklappert haben, landen wir auf einem Paddel- und
Pedalparkplatz an der Leybuchtsperre in Leybuchtsiel. Hier brauchen wir nicht
lange zu überlegen, ratz fatz stehen wir auf der Rasenfläche, der
Übernachtungsplatz ist gebongt.
Stellplatz Leybuchtsiel: Parkplatz der Paddel- und Pedalstation Leybuchtsiel,
Lorenzweg 34, keine VE, kein Strom, keine Gebühr.
Kurze
Verschnaufpause, dann erkunden wir zu Fuß die weitere Umgebung um die Leybucht
und beobachten schmunzelnd, wie die Schafe in Reih und Glied einem unbekannten
Signal folgen. Zum Abschluß unseres Fußmarsches genehmigen wir uns an der
Pedal- und Paddelstation ein erfrischendes Bier. Um 17.00 Uhr kommt der
Schleusenwärter und öffnet für ein in der Warteschleife stehendes Segelboot die
Schleuse, was zu einem kleinen Menschenauflauf führt. Danach ist hier wieder
absolute Ruhe, die Schleuse wird erst wieder am nächsten Morgen um 10.00 Uhr
geöffnet. Das verspricht alles eine gute und ruhige Nacht.
So langsam, aber sicher
müssen wir uns mal wieder in Richtung heimatliche Gefilde bewegen, deshalb
machen wir uns abermals auf den Weg. Schon wenige Kilometer weiter legen wir in
Greetsiel einen Zwischenstopp ein. Gleich am Ortseingang befindet sich neben
einem Parkplatz ein WoMo-Stellplatz (an der L27, ausgeschildert, Gebühr 8 € /
Tag inkl. Strom und Kurkarte, VE-Station an der Tankstelle im Ort). Wir bummeln
eine gute Stunde durch die idyllischen Gässchen dieses Vorzeigeörtchens, dann
geht’s weiter. Über Eilsum und Wirdum nach Upgant-Schott, hier entlang der B72
nach Aurich zu Onkel Aldi Nord, um mal wieder unsere Vorräte aufzubessern.
Danach heißt es dann Stellplatzsuche. Dafür fahren wir ins Moorgebiet Großefehn
in das Örtchen Timmel am Timmeler Meer. Vor dem dortigen Campingplatz gibt es
ein paar wenige Wohnmobilstellplätze am Rande eines gepflasterten Parkplatzes
mit Stromanschlüssen und Wasserhähnen. Von der Versorgung her an sich nicht
schlecht, nur die Lage (!!) und der Preis (!!)! Aussicht ist nicht, nur auf
Parkplatz und Campingplatzeinfahrt, der danebenliegende schöne Hafenbereich ist
vom Platz aus nicht einsehbar. Gebühr laut Aushang: 6,50 € / Nacht, Entsorgung
2,60 €, Duschen 1 €, etc.. Das alles finden wir nicht gerade anziehend, also
weitersuchen. Nun zuckeln wir über Dorfstraßen und vermutlich der längsten
gepflasterten Straße Deutschlands (für Anke die „schnellste Route“) nach Ihlow
zum Reisemobilstellplatz „Ihler Meer“ im 1. Kompanienweg 3 (Quelle: Prospekt
der Ostfriesland Tourismus GmbH, „Ostfriesland, Camping- und Reisemobilurlaub“).
Katastrophe hoch Drei!!! Fünf ganz normale gepflasterte Parkplätze, versehen
mit jeweils einem Schild mit einem Wohnmobilemblem. Sonst nix! Keine VE, nix!
Von „Meer“ schon mal gleich gar nix! Nun, Meer haben wir auch nicht erwartet,
da ja bekanntlich die Ostfriesen von einem Meer reden, wenn sie einen See
meinen, und wenn sie das Meer meinen, dann ist dies die Nordsee. Da war ja noch
Timmel besser! Also nix wie weg! Aber in Leer sind die Stellplätze auch nicht
vom feinsten, d. h. auch nur Parkplätze.
Und dann peilen wir Weener an, was sich sehr positiv erweist. Hier
beziehen wir direkt im Hafen einen Stellplatz, super schöne Lage, nur vom Ort
selbst darf man nicht viel erwarten. Hier ist nichts los, selbst im Hafen fehlt
irgendwie ein gemütliches Hafencafe oder eine originelle Hafenkneipe. Am Abend
kommt dann der Kassierer, 5 € pro Nacht, 7 € mit Strom. Sanitärhäuschen
vorhanden, VE-Station hinter dem Silo, Brötchenservice nach Vorbestellung
möglich.
Der Platzwart bittet uns
dann, uns der Parkordnung gemäß, d. h. in Längs- und nicht in Querrichtung, so
wie wir das gerade tun. Also parken wir nochmals um, kein Problem – Ordnung
muss schließlich sein, auch wenn fast alle Womostellplätze heute leer sind.
Stellplatz Weener: Zum Schöpfwerk, direkt im Hafen, VE, Strom,
Sanitärhäuschen, Brötchenservice, fußläufig zum Ortszentrum. 5 € / Nacht, 7 €
mit Strom.
Heute geht’s wieder ein
Stückchen weiter, aber nicht sehr viel. Auf dem Plan steht entweder Detern oder
Barßel, nur wenige Kilometer östlich von Weener. Erst mal schauen wir uns den
Stellplatz in Detern an, entspricht in etwa unseren Vorstellungen. Jetzt
noch ein paar Kilometer weiter
nach Barßel. Hier finden wir den Stellplatz direkt im Hafen, auch sehr schön,
nur leider total voll, da auch nur für ca. 15 Mobile Platz ist. Das bedeutet:
wieder zurück, was wir auch schnurstracks tun. In Detern beziehen wir dann ein
freies Plätzchen und im Laufe des Tages beschließen wir auch, zwei
Übernachtungen hier zu verbringen.
Stellplatz Detern: Alte Heerstraße 6, Anmeldung bei der
Touristeninformation am Platz. 3 € pro Nacht, 2 € für 24 h Strom.
Sanitäranlagen vor Ort, 1 € 6 Min. Duschen. VE vorhanden.
Jetzt kommen die Fahrräder
herunter und es wird geradelt. In Ammersum wollen wir eine Hofkäserei
besichtigen, nur leider sind wir viel zu früh da! Weit und breit ist auch kein
Biergarten oder dergleichen in Sicht, absolut tote Hose hier, nur ein paar
Bauernhäuser. Wat nu? Na dann radeln wir noch ein bisschen. Schließlich landen
wir in Filsum und stossen auf das Hinweisschild „Kurbelfähre Holtlander Ehe“,
dem wir folgen und nach ein paar Kilometern stehen wir vor einer Kurbelfähre
über das Flüsschen Holtlander Ehetief, die bei Filsum in die Jümme mündet. Mit
der „Pünte“, einer handbetriebenen Kurbelfähre, überquert man im
Do-it-yourself-Verfahren das Ehetief. Liegt die Fähre am anderen Ufer, kann man
sie ganz einfach mit der Kurbel herüberholen.
Wir strampeln wieder zurück
und folgen dem Hinweis zum Melkhus in Filsum. Hier stärken wir uns mit selbstgebackenem
Kuchen und leckerem Eis , bevor wir wieder zu unserem Mobil zurückstrampeln.
Hier genießen wir ein wenig die Sonne, bevor wir dann noch mal zu Fuß
aufbrechen zum wenige Meter entfernten Biergarten des „Alten Zollhauses“ direkt
an der Brücke über die Jümme, um uns an dem herrlichen Schwarzbier (Köstritzer
und Störtebecker) zu laben. Selbst hier
im Landesinneren kann man am Fluß noch deutlich die Gezeiten erkennen, bei Flut
hat die Jümme eine ordentliche Strömung, sie fließt abhängig von Ebbe und Flut
6 Stunden nach links und 6 Stunden nach rechts.
Wir beginnen den Tag ganz
gemütlich, frisch geduscht und einem Frühstück in der Sonne mit frischen
Brötchen. Da wir noch einen Tag hier verweilen, können wir unsere heutige Planung
in Ruhe angehen. Wir besteigen wieder unsere Drahtesel und folgen dem
Fahrradweg nach Apen. In der Hauptstraße von Apen ist ein Schinkenmuseum
ansässig, welches wir gerne besichtigen möchten. Fast wären wir daran
vorbeigeradelt, da das Museum etwas unscheinbar zwischen ganz normalen
Wohnhäusern steht, aber wir kennen ja die Hausnummer und so kann ich Erich
gerade noch bremsen, bevor er daran vorbeirauscht. Leider kommt gerade auch
eine Reisegesellschaft mit 30 Leuten an und Herr Müller, der „Schinkenmeister“
und leiblicher Nachfolger der Schinkendynastie Meyer, bittet uns doch etwas
später zu kommen, wir hätten dann mehr davon! Zuerst ist uns das nicht ganz so
recht, aber letztendlich haben wir es dann doch nicht bereut.
Wir „vertrödeln“ etwas mehr
als eine Stunde in Aben und nehmen dann das Schinkenhaus wieder in Angriff. Zum
Einlass in diese 160 Jahre alte Schinkenräucherei betätigt man jederzeit, d. h.
während der Öffnungzeiten, die Haustürklingel. Herr Müller empfängt uns und
führt uns ins altertümliche Wohnzimmer, wo er uns für eine Gebühr von 3 € pro
Person die Familienchronik und die Geheimnisse der Schinkenräucherei näher
bringt, selbstverständlich mit einer Geschmacksprobe des herrlichen Ammerländer
Schinkens. Auch die dunklen und kühlen Räume der 160 Jahre alten Räucherstube
unter dem Dach des Hauses bleibt uns nicht verborgen. Zum Abschluß der gut 1 ½
Stunden dauernden Führung lassen wir uns noch ein gutes Stück des leckeren
(aber auch nicht ganz billigen) Schinkens mit Gebrauchsanweisung einpacken. Wir
haben die vermeintliche Wartezeit nicht bereut, wir konnten sicherlich viel
besser die Führung genießen und alles inspizieren als mitten unter vielen
Leuten. Als wir wieder auf die Straße treten, werden wir nach der Düsternis der
Räucherei von der strahlenden Sonne regelrecht geblendet und sind erstaunt, wie
schnell doch die Zeit verging. Immer noch den Räuchergeruch in der Nase und nun
durch den Rauch auch sicherlich „ein paar Jahre länger haltbar“, können wir
getrost den Heimweg antreten. Zum Entstauben unserer trockenen und geräucherten
Kehlen genehmigen wir uns im Biergarten der alten Zollstation ein
erfrischendes, zischendes Störtebecker und ein original ostfriesiches Landbier.
Und heute bleibt die Küche kalt, wir gehen in den – nein nicht in den
Wienerwald – wir gehen ins ganz nahe gelegene Restaurant „Zur Koppel“.
Schnief, schnief – wir
müssen leider weiter Richtung Heimat, auch das herrliche Wetter kann daran
nichts ändern! Also satteln wir mal wieder die Hühner und ziehen von dannen.
Um
heute etwas schneller voranzukommen – der Rückweg ist noch weit – bevorzugen
wir die Autobahn. A28 Richtung Oldenburg – Delmenhorst, A1 um Bremen herum, A
27 bis zur Ausfahrt Verden. Von hier aus folgen wir dem Verlauf der Weser auf
der B215 bis Hassel. Für die Richtung Nienburg werden wir hier umgeleitet auf
die gegenüberliegende Uferseite über Hoya, Bücken und Marklohe. In Nienburg
nehmen wir den Stellplatz in der Oyler Straße in Augenschein. Der kostenlose
Parkplatz liegt direkt am Weserufer, fußläufig zum historischen
Altstadtzentrum, VE-Station vor Ort. Der Platz gefällt uns ganz gut, es sind
auch noch ein paar Stellplätze frei, aber Erich meint, noch etwas weiter fahren
zu müssen! So fahren wir weiter an der Weser entlang: B215, B482, B83 bis Hameln.
Hier wollen wir nun endgültig bleiben und steuern den Campingplatz in der
Uferstraße an, liegt aber doch etwas weiter vom Stadtzentrum entfernt! Da ich
bei der Anfahrt zum Campingplatz auch ein WoMo-Hinweisschild entdeckt hatte,
fahren wir noch mal zurück und folgen der Beschilderung bis wir in der Nähe des
Dampferanlegers auf den Stellplatz stossen.
Stellplatz Hameln:
Hannes Weserblick, Ruthenstr. 14. ziemlich neuer, befestigter Platz,
großräumige Stellflächen, auch für Dickschiffe geeignet (Stellplätze 8 – 12
m). Gebühr: 8 € / 24 h. VE-Station
(Wasser 100 l 1€) und Stromsäule (8 h 1 €). Zentrumsnahe, Wassernähe.
Jugendwerkstatt mit Cafe nebenan.
Zwar ist hier die Weser ganz
in der Nähe, „lediglich“ Bahngleise trennen den Stellplatz vom Flussufer, und
man erreicht das Altstadtzentrum in wenigen Minuten, jedoch ist die Lage bzw.
das Umfeld nicht gerade berauschend (aber vielleicht tut sich da ja noch etwas
in nächster Zeit!). Und dafür 8 €!!! Nun ja, was tut man nicht alles, wenn man
die Stadt besichtigen will!
Trotz
der gnadenlosen Hitze durchstreifen wir die Rattenfängerstadt mit ihren
zahlreichen, sehr schönen Fachwerkhäusern. Hameln hat sehr viele
Sehenswürdigkeiten zu bieten, man folgt am bestem dem Stadtrundgang der
Infobroschüre. Verhungern und verdursten kann man hier wohl kaum, an allen
Ecken und Enden, in jedem Winkel findet man Gastronomie für alle Ansprüche. Für
den Abend wählen wir das Pfannekuchenhaus in der Hummenstraße 12. Im
Innenhof des kleinen, liebevoll eingerichteten, 350 Jahre alten Fachwerkhauses
kann man derzeit zwischen 42 verschiedenen Pfannkuchen auswählen, von zuckersüß
bis herzhaft pikant. Prädikat: idyllisch und sehr empfehlenswert. Auch das Cafe
der Jugendwerkstatt unterziehen wir einer Probe und befinden dies ebenfalls für
gut, vor allem gutes Preis-Leistungs-Verhältnis!
Jetzt ist Schluß! Leider!
Die letzte Etappe!
Bevor wir in Kassel die A7
befahren, folgen wir erst noch dem weiteren Weserverlauf entlang der B83 bis
Bad Karlshafen – auch ein schöner, besuchenswerter Ort – und dann der B80 bis
Hannoversch-Münden – könnte man auch mal ins Besichtigungsprogramm aufnehmen!
Von hier aus geht’s dann geradewegs immer entlang der Autobahn ins
Heimatstädtchen.
Fazit:
Drei Wochen
Dänemark waren geplant, daraus sind fünf Tage geworden.
Dänemark w ä r e
ideal für Wohnmobilurlaub, geringe Besiedlung, viel Wasser, viele
Park- und Picknickplätze mit VE Möglichkeit.... Jedoch der Zwang – von ganz
wenigen Ausnahmen abgesehen – nur auf teuren Campingplätzen übernachten zu
dürfen, entspricht nicht unseren Vorstellungen vom Wohnmobilreisen und geht
auch ganz schön an den Geldbeutel. Schade !!
Dafür hat uns
Friesland sehr gut gefallen und wird uns wieder sehen.