Friesland  -  Dänemark  -   Friesland

Mai / Juni 2007

 

 

 

Samstag, 19.05.07

 

Startpunkt unseres „langen“ Urlaubs 2007 ist Hamburg, wohin mich der diesjährige Diabeteskongress verschlagen hat und Erich mit dem WoMo nachkommt, um von hier aus unsere dreiwöchige Rundreise durch Dänemark zu starten, zumindest war es so geplant. Los geht’s um 13 Uhr, noch schnell ein paar Überlebensrationen gebunkert, raus aus Hamburg Richtung Dänemark, aber gemütlich !

 

Stellplatz Hamburg: Kraftwagenhallen am Messberg, Poggenmühle 4

 

Für stolze 19€ / Tag kann man hier incl. V, E, S (sofern man einen freien Anschluß ergattert) stehen. Einziger Vorteil dieses wenig schönen Platzes ist die zentrale (monopolistische) Lage. Den Platz wird es in dieser Form aber wohl nicht mehr lange geben, da das Gelände noch als letzte „Altlast“ in einem Sanierungsgebiet liegt.

 

  

 

B431 durch Wedel, dann über Landstraßen durchs Haseldorfer Marsch wieder zur B431, über Uetersen und Elmshorn bis zum Abzweig Kollmar. Von hier tuckern wir auf der Suche nach einem geeigneten Übernachtungsplätzchen am Ufer der Elbe entlang, erreichen letztendlich wieder die B431, die uns nach Glückstadt bringt. Glückstadt macht jedoch derzeit ihrem Namen keine Ehre, wir haben kein Glück, der Hafen befindet sich gerade im Umbau, d. h. der Stellplatz wurde ausgelagert auf ein ehemaliges, sehr unschönes Militärgelände (Konversion) hinter dem Deich. So fahren wir wieder aus Glückstadt heraus, erst über die Bundesstraße, dann wieder entlang der Landstraße an der Elbe entlang bis nach Brokdorf. Und hier werden wir fündig. Zwar ist der reguläre Stellplatz bei der Feuerwehr komplett belegt, aber die Parkplätze direkt beim Feuerwehrhaus sind alle frei, somit beziehen wir hier Revier.

 

Stellplatz Brokdorf: Hinter dem Feuerwehrhaus, ausgeschildert, ca. 30 Plätze, kostenlos, VE (Wasser 100 l 1 €, bei unserem Besuch aber

defekt??? Oder außer Betrieb??? Zumindest gab es kein Wasser, auch nicht am Wasserhahn am Feuerwehrhaus. Entsorgung kostenlos),  Strom (Kosten???), Sanitärgebäude mit Toilette, Waschbecken, Dusche (0,50 €), hier funktionierte die Wasserversorgung ;-).

 

 

Vom Deich aus, zwischen tausenden von Schafen, beobachten wir bei strahlendem Sonnenschein die auf Hamburg zusteuernden riesigen Containerschiffe auf der Elbe.

Doch schon sehr früh, total erschöpft, krabbeln wir in unsere Kojen und verfallen auch sofort in Tiefschlaf.

 

 

Sonntag, 20.05.07

 

Bestens geschlafen und schon steht auch wieder die Sonne am Himmel, dann kanns ja weiter Richtung Norden gehen.

 

Über die B431 kommen wir auf die B5. Bei Brunsbüttel kommen wir über eine Hochbrücke über den Nord-Ostsee-Kanal. Über Sankt Michaelisdonn erreichen wir Meldorf und danach schickt uns „Anke“ (GPS) als kürzeste Strecke voll in die Pampa, auf einen fahrradwegähnlichen Fahrweg durch Wiesen und Felder, bis wir dann irgendwann Gott-sei-Dank wieder auf die B5 stoßen. Von hier aus fahren wir nach Tönning an der Eider, nur vom WoMo-Stellplatz beim Campingplatz hat man keine Sicht auf die Eider. Deshalb fahren wir noch ein paar Kilometer weiter nach Friedrichstadt auf den Campingplatz direkt an der Tönninger Straße. Hier kann man vom Campingplatz direkt auf den Damm steigen und den Schiffchen auf der Eider zusehen.

 

Stell- / Campingplatz Friedrichstadt:

Eider und Teenecamp Nordfriesland, Gebühr 15,20 € ohne Strom.

 

Mit dem Fahrrad erkunden wir das „Holländerstädtchen“ mit seinen vielen Kanälen und den vielen Giebelhäuschen, essen Fisch und Heringsalat und nehmen noch etwas davon zum Abendessen mit.

 

Wieder am Platz zurück, verbringen wir den Rest des Tages gemütlich in der Sonne.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Montag, 21.05.07

 

Wir nehmen die Annehmlichkeiten eines Campingplatzes wahr, haben zum Frühstück frische Brötchen und eine schöne heiße Dusche.

 

Dann wird das WoMo wieder flott gemacht und weiter geht’s, erst mal nach Husum zum Stadtrundgang, bei dem allerdings die Sonne heute auf sich warten lässt. Der WoMo-Stellplatz (€ 10,00 mit VE, Strom, Dusche und Toilette, € 2,00 werden beim Verzehr im Fischhaus Loog vergütet) liegt sehr nüchtern im Hafengebiet hinter einer Halle.

 

Als nächste Übernachtungsstation haben wir uns Dagebüll ausgeguckt, wollen aber über die Halbinsel Nordstrand und die Deichstraße fahren. Über die breite Deichstraße kommen wir auch nach Nordstrand, doch die von Elisabeth-Sophien-Koog wieder aufs Festland führende Deichstraße ist für Durchgangsverkehr gesperrt, wir kommen nur bis zum Holmer Siel, hier ist umkehren angesagt – also das ganze wieder zurück. Auf der B5 kommen wir über Hattstedt nach Bredstedt und danach durch das Naturschutzgebiet Hauke-Haien-Koog, vorbei an Scharen von Gänsen und Enten, zu dem kleinen Örtchen Dagebüll. Das größte an dem Ort ist der Fährhafen, von wo aus Fähren zu den Inseln Föhr, Amrum und nach Helgoland ab- und anlegen. Ganz nahe beim Fährhafen, direkt hinter dem Deich befindet sich der WoMo-Stellplatz, von viel Grün umgeben.

 

Stellplatz Dagebüll: Am Badedeich 15, ca. 10 bis 15 Stellplätze auf einer Wiese direkt am Deich, 6,00 €/24 h, mit Wasser und Strom (1,00 €/Tag).

 

Wir schwingen uns auf die Drahtesel und erkunden die Umgebung. Und von nun an schlägt ein Ereignis das nächste: Zuerst erfahren wir als „Greenhörner“ den Sinn und Zweck der beim Leuchtturm abgestellten Lorenbahnen. Sie fahren bei Ebbe auf Schienen über den Deich durch das Watt zu den Halligen und versorgen die wenigen Bewohner und transportieren natürlich auch die Bewohner selbst. Gegenwärtig wird eine neue Schienentrasse gebaut und es herrscht reger Lorenverkehr. Ein Halligbewohner erklärt, dass er gleich losfahren will und das will Erich natürlich vom Damm aus sehen. Schnell schwingt er sich aufs Rad und saust los. Bei dieser Geschwindigkeit bleibt natürlich keine Zeit, die am Wegesrand stehenden Schilder „Vorsicht Spurrillen. Radfahrer absteigen“ zu beachten und schon macht er einen Überflieger vom Fahrrad! Doch ein Indianer kennt ja bekanntlich keinen Schmerz und so geht’s weiter. Eine ganze Weile beobachten wir die hin- und herfahrenden Lorenbähnchen, dann radeln wir weiter. Aber halt, was ist das? Am Wegesrand liegt ein blökendes Mutterschaf auf dem Rücken, daneben ein aufgeregt hin- und herlaufendes Lamm. Was ist los mit dem Schaf? Ist es am verenden? Erich will den Fahrer des Halligenbähnchens zu Hilfe holen, doch der Friese gibt ihm nur zur Antwort: „Drehs um!“. So kommt Erich wieder angeradelt und wird zum Held des Tages. Er packt das Schaf am Fell, dreht es auf die Seite und schon steht es wieder auf den Beinen. Schaf gerettet und glücklich, das Lämmchen hat seine „Futterkrippe“ wieder. Und Erich´s Brust ist stolzgeschwellt: Erich – der Schafretter von Nordfriesland!!!

 

Dienstag, 22.05.07

 

Heute nehmen wir Dänemark in Angriff. Doch zuerst heißt es noch „Futter und Drinkes“ bunkern. Dafür fahren wir nach Niebüll, von hier aus steuern wir auf Rosenkranz direkt an der Grenze zu Dänemark zu. Über Höjer kommen wir auf die 419, der wir folgen bis wir auf die 11 stoßen, die uns nach Ribe leitet. Wir parken auf dem Parkplatz (Toilette, VE kostenlos) nahe beim Stadtzentrum und streifen durch die Straßen und Gassen. Fotos gibt es hier leider keine, da wir unterwegs feststellen, dass wir den Fotoapparat im WoMo vergessen haben! Erich, der ja immer Hunger hat wenn er eine Fressbude sieht, widmet seine Aufmerksamkeit einem dänischen Hot dog Marke „Ikea“, Kategorie 6 Kotzlöffel ! Ich dagegen genehmige mir eine dieser köstlichen dänischen Rieseneistüten. Bestens!!!

Von Ribe aus geht’s auf der 24 nach Esbjerg zum Fischereihafen, dort ist das „Parken“ bei den Fischhallen nicht verboten. Fürs Abendessen erstehen wir in einer Fischräucherei Rotbarschfilet und geräucherten Fisch. Mittlerweile lässt sich auch wieder die Sonne blicken, doch „campen“ ist hier leider nicht, d. h. Stühle müssen drinnen bleiben. Dafür ist uns der Tag zu schade, also ziehen wir weiter. Beim Herausfahren aus der Stadt sichten wir linkerhand noch die vier 9 m hohen weißen Menschen am Meer, „Mennesket ved Havet“.

Der weitere Weg führt entlang der 475 durch Varde auf die 181 Richtung Nymindegab. Und dann verändert sich die Landschaft kollosal, die Straße führt durch einen breiten Dünengürtel über die Landenge „Holmsland Klit“. Diese 40 km lange, landschaftlich sehr reizvolle Landzunge trennt den Ringköbing Fjord von der Nordsee. In Hvide Sande wird diese Landzunge durchbrochen. Hier suchen wir im Hafen nach einem geeigneten Übernachtungsplätzchen, den wir dann hinter der Fischauktionshalle am Ende des Däkmolevej direkt hinter dem Strand finden. „Campen“ verboten, aber „Parken“??? Wir brutzeln unseren in Esbjerg erstandenen Fisch, laufen noch ein bisschen durch die Gegend und beschließen über Nacht hier stehen zu bleiben.

 

Übernachtungsplatz Hvide Sande: Däkmolevej, im Hafen hinter der Fischauktionshalle und in Strandnähe, mit Toilettenhäuschen und Wasserhahn (außen).

 

 

 

 

Mittwoch, 23.05.07

 

Wir blieben die ganze Nacht alleine, kein „Kollege“ hat sich zu uns gesellt, trotzdem (oder gerade deswegen?) haben wir bestens geschlafen. Eigentlich hatten wir uns vorgenommen, um 7 Uhr zur Fischversteigerung in die nahe gelegene Fischauktionshalle zu gehen, aber um diese Uhrzeit kriegen wir noch keinen Fuß auf die Erde und so schlafen wir lieber noch ein Stündchen. Kurz nach dem Aufstehen kommen auch schon die ersten WoMo-Kollegen hier an und nach und nach füllt sich der Platz, so dass es für uns Zeit wird, die Zelte hier abzubrechen.

Da wir frisches Brot brauchen, steht einem Stadtgang nichts im Wege. In Ringköbing parken wir unseren Dicken im Hafen auf dem WoMo-Stellplatz (Zufahrt zum Hafen ist ausgeschildert), die Straße am Hafen fast bis zum Ende durchfahren, gleich nach dem „Havne Grillen“ rechts abbiegen – beschildert – und ca. 200 m weiter befindet sich ein sehr schöner Stellplatz, leider darf er nur von 9 bis 21 Uhr! genutzt werden  - Unverständlich!!!. Im Städtchen lassen wir in einer Bäckerei mit den leckersten Auslagen ein Brot und eine äußerst leckere Schneckennudel in unseren Rucksack wandern. Da wir hier leider mal wieder nicht übernachten dürfen, zieht es uns weiter, mal schaun, was uns die Landenge Bövling Klit zu bieten hat.

Von Ringköbing fahren wir auf der 15 wieder zurück nach Söndervig, dann weiter in nördlicher Richtung auf der 181, über den Husby Klit zum Nissum Fjord. Mitten auf dem Bövling Klit liegt Thorsminde. Außer auf dem Campingplatz dürfen hier nirgendwo Wohnmobile stehen, d. h. weiterfahren. Als nächstes Ziel haben wir uns Humlum vorgenommen, zum Übernachten ein kleiner Campingplatz mit Naturhafen, laut Reiseführer (Mobil Reisen, Rau-Verlag) vielversprechend. Wir folgen der 181 bis zur 513. Wir erreichen Lamvig, wo die Straße zuerst nach unten in den Ort führt und dann auch gleich wieder bergauf zur 565. Hier verändert sich abermals die Landschaft, jetzt wird’s hügelig. Wir fahren am Nissum Bredning entlang und erreichen schließlich Humlum, durchfahren den Ort bis wir linkerhand den Abzweig zum Campingplatz entdecken. Hier zweigen wir ab und stehen nach ca. 2 km vor dem weder von oben noch von außen einsehbaren „Humlum Fiskerleje & Camping“. Schön ruhiger Platz mit idyllischen Naturhafen am Venö Sund. Und wir dürfen uns einen Platz aussuchen! Außer dass wir den nahegelegenen Strand und den kleinen Hafen ein wenig erkunden, stehen heute sonst keine Aktivitäten mehr an, vielmehr ergeben wir uns der herrlichen Sonne.

 

Campingplatz Humlum: Humlum Fiskerleje & Camping, Humlum - Struer, Bredalsvigvej 5, pro Person 62 DKK, Stellplatz 20 DKK, 2 DKK für 2 Min. Duschen (~ 20€).

 

 

 

Donnerstag, 24.05.07

 

Und weiter geht’s. Wir kurven zurück zur 11, fahren über die Insel Thyholm, weiter 527 und dann auf der 181 zum Thyborön Kanal. Eine Weile schauen wir der Thyborön-Fähre zu, dann machen wir kehrt und folgen der 181 durch eine heidebewachsene Dünenlandschaft (die leider derzeit nicht blüht!) bis Hanstholm. Wir biegen ab zum Hafen. Von hier aus legen die großen Fähren nach Bergen oder Island ab. Nach einer Hafenrundfahrt folgen wir dem Hinweis „Shopping-Center“ die Bergstraße hinauf, wir brauchen mal wieder ein paar Vorräte. Unter anderem gehört eine „Kanelstang“ (Zimthefekuchen) zu unserer Beute. Nun wollen wir mal den WoMo-Stellplatz laut Stellplatzführer beim Leuchtturm in Augenschein nehmen. Stehen („parken“) kann man da schon, nur die Aussicht???? Ein herrliches Panorama über den gesamten Hafen genießt man vom nahe gelegenen, beschilderten (udsigt) Aussichtsplatz (natürlich für Womos verboten !). Hier machen wir uns über die Kanelstang her. Bestens gestärkt nehmen wir nun weiter Dänemark in Angriff. Über die 29 und 11, vorbei an zahlreiche Fjorden, erreichen wir Aalborg, doch die Parkplätze an der Hafenpromenade laden nicht unbedingt zum Übernachten ein. Somit fällt auch eine Stadtbesichtigung ins Wasser. Wir verlassen Aalborg in östlicher Richtung, auf Hals in der Aalborg-Bugt zu. Um nach Hals zu kommen, muss man jedoch die Fähre in Anspruch nehmen, was wir uns ersparen wollen. Gleich neben dem Fährhafen befindet sich ein kleiner Motorbootshafen und dahinter ein öffentlicher Strand mit Parkplatz. Und genau hier beziehen wir Revier. Nach einem Rundgang durch den Hafen meint Erich zwischen den Booten besser zu stehen, also ziehen wir kurzerhand um. Etwas später beobachten wir zwei heftig miteinander diskutierende und in unsere Richtung gestikulierende Männer. Es stellt sich heraus, dass es der Hafenmeister und der Besitzer des nicht weit entfernten Campingplatzes sind. Der Hafenmeister kommt später auf uns zu und erklärt uns sehr freundlich, dass der Campingplatzbesitzer etwas dagegen hat, wenn wir auf seinem (Hafen) Terrain stehen, aber auf dem Strandparkplatz (rechts im Bild) dürften wir über Nacht bleiben. Und so ziehen wir eben wieder um, ca 20 Meter. Aber das ist für heute ja dann doch noch nicht alles! Nach unserem Abendessen und Abspülen, es geht schon langsam auf 22 Uhr zu, bekommen wir Besuch von zwei „Schwarzjacken“ in Springerstiefeln, die unverhohlen unser Womo begutachten, dann aber wieder verschwinden. Zufall oder Abgesandte der dänischen Campingplatzmafia ?  Wir fühlen uns unwohl und unsicher und wollen es nicht genauer wissen (oder zu spüren bekommen). Um ruhig schlafen zu können, ziehen wir noch mal um auf einen Campingplatz. Daß wir den nahe gelegenen Campingplatz verschmähen, versteht sich von selbst. Nun setzen wir doch mit der Fähre über nach Hals, was uns 72 DKK kostet (!), folgen der Straße Richtung Säby und landen kurz nach Hals auf dem rechts der Straße liegenden Campingplatz. Es ist noch jemand am Empfang und wir können für 100 DKK  (14€) „Quickstoppen“, Strom und Duschen kosten extra ! Wenigstens können wir ruhig schlafen!

 

Campingplatz: Hals Camping, Hals, Vejdybet 2, Quickstopppreis (schwarz) 100DKK, Preis regulär ?, Duschen 5 DKK

 

 

Freitag, 25.05.07

 

Dänemark ist ja sehr schön, landschaftlich gesehen, und die (meisten) Leute sind auch sehr nett, aber es kotzt uns an, jeden Abend zum Parken über Nacht auf einen teuren Campingplatz vertrieben zu werden bzw. uns verstecken zu müssen! Vom Wohnmobilreisen haben wir andere Vorstellungen und konnten dies bisher in vielen Ländern auch genießen (auch gegen Stellplatzgebühren). Unsere Entscheidung steht, dass wir uns dies nicht drei Wochen lang antun, sondern den Dänemarkurlaub abbrechen und uns wieder Richtung Süden orientieren.

Da wir nicht wieder über Aalborg fahren möchten, bleibt uns nichts anderes übrig, als noch mal die Fähre zu nehmen, wieder 72 DKK! In Richtung Süden entlang der 541 erreichen wir Hadsund, biegen auf die 507 an Richtung Randers, welche wir dann aber in Stangerum verlassen und auf die 531 wechseln. Diese Route beschert uns dann noch mal eine Überfahrt mit der Fähre bei Udbyhöj (90 DKK). Um nach Ebeltoft in der Ebeltoft Vig (Bucht) zu kommen, fahren wir auf der 531 über Allingabro, 547, 16 und 563 Richtung Hornslet, dann 15 und 21 nach Ebeltoft. Hier gibt es gleich mehrere Campingplätze. Der erste, zentrumsnahe, direkt an der Hauptstraße gelegene Platz finden wir nicht gerade sehr ansprechend. „Mobil Reisen“ verheißt einen ruhig gelegenen Platz an der Steilküste bei Elsegarde. Doch der Blushöj Camping ist Erich dann doch zu abgelegen. Nächster Angriff: Dråby Strand Camping – auch zu abgelegen. Nun will Erich doch auf den Stadtcampingplatz, doch der hat Mittagspause bis 15 Uhr, das sind noch fast zwei Stunden bis dahin. Na dann fahren wir halt weiter. Nach Erichs Stellplatzliste aus dem Internet bietet Aabenraa einen offiziellen WoMo-Stellplatz im Yachthafen. Das ist zwar eine ganze Strecke noch von hier, aber wir haben von Dänemark genug! 21, 15, Ring O2 durch Århus, dann auf die Autobahn E45 Richtung Süden. Unterwegs studiere ich noch etwas unsere Literatur und entdecke sowohl auf Erich´s Liste wie auch im Reiseführer des Rau-Verlags noch einen offiziellen Stellplatz in Horsens, auch im Hafen. Plan kurzerhand geändert! Autobahnabfahrt Horsens, 52 und 451 Richtung Odder und Anke bringt uns direkt zum Stellplatz im Lystbådhavn (ist aber auch direkt an der 451 ausgeschildert!). Uns bleibt allerdings nur ein Plätzchen direkt neben der Entsorgungssorgungsstation, nicht gerade idyllisch! Da ziehen wir doch den Campingplatz am Horsens Fjord vor. Nur wir haben nicht bedacht, dass das Pfingstwochenende bevorsteht und ein Wohnwagengespann nach dem anderen hier eintrifft, aber für eine Nacht, mehr wollen wir ja auch gar nicht, können wir Platz Nr. 98 beziehen.

 

Campingplatz: Husodde Strand Camping, Horsens, Husoddevej 85, mit kleinem Badestrand am Fjord, einwandfreie Sanitäranlagen, bestens ausgestattete Kochküche. 63 DKK pro Person, 10 DKK Platzgebühr, 5 DKK Duschen.

 

Samstag, 26.05.07

 

Heute nehmen wir den Plan von gestern wieder auf, es geht nach Aabenraa. Auf der 451 zurück nach Horsens, von hier aus 170 durch Vejle und weiter bis kurz vor Kolding, hier auf die E45 um Kolding herum, dann wieder 170 durch Haderslev und schließlich nach Aabenraa direkt zum Stellplatz am Yacht- und Segelhafen (hier ausgeschildert), direkt beim Strand.

 

Stellplatz Aabenraa: Kystvej 55, beim Yacht- und Segelhafen, im Hafen ausgeschilderter Bereich, direkt am Strand, 110 DKK pro Tag inklusive Strom und VE.

 

 

Und hier können wir dann mal wieder zu einem Stadtrundgang aufbrechen.

Im Aabenraa Fjord findet an diesem Wochenende ein Treffen alter Segelfregatten statt, die gerade hier im Hafen liegen bzw. gerade zu einem Törn durch das Fjord auslaufen.

Zum Abendessen bietet sich der wenige Meter entfernte Segelclub an, wir müssen noch unsere Kronen loswerden! Essen und Ambiente Prädikat empfehlenswert!

 

 

 

Pfingstsonntag, 27.05.07

 

 

Wir kehren Dänemark nun endgültig den Rücken, verlassen auf der 170 Aabenraa. Kurz vor der Grenze zu Deutschland investieren wir die letzten Kronen in eine Tankfüllung, dann geht’s geradewegs nach Flensburg. Und, oh wie herrlich, wir werden auf einem kostenlosen S t e l l p l a t z  Willkommen geheißen!!! Dieser befindet sich am Ende des Yachthafens (Straße: Am Industriehafen), ist vom Zentrum aus gut ausgeschildert, an der Flensburger Förde.

 

Stellplatz Flensburg: Am Industriehafen (Yachthafen, ausgeschildert), kostenlos. VE in der Kläranlage oder bei Fa. Ramm.

 

Übernachtungsplatz gesichert, wir können das Städtchen in Angriff nehmen.

Der Weg bis zur Hafenspitze führt uns in etwa 20 Minuten zunächst am Yachthafen entlang, dann durch den Industriehafen und zuletzt durch den Stadthafen. Über den Nordermarkt gelangen wir in die Fußgängerzone, leider haben heute alle Läden geschlossen. Am Südermarkt biegen wir wieder ab und schlendern zurück zum Hafenbecken und weiter zu unserem WoMo. Nach einer Kaffeepause inspizieren wir die Gegenrichtung. Vom WoMo-Stellplatz führt ein Fuß- und Radweg an der Kläranlage vorbei in einen weiteren Yachthafen, daneben ein offensichtlich gehobenes Wohnviertel. Aus ehemaligen Kasernengebäuden wurden Geschäftsräume und noble (vermutlich) Eigentumswohnungen. Am Ende des Hafens stehen über der Wasserfläche um das Hafenbecken herum Einfamilienhäuser auf „Stelzen“, die Zufahrt bzw. der Zugang über Holzbohlen ist nur den Eigentümern vorbehalten.

 

Pfingstmontag, 28.05.07

 

Der Verkehr ist entsprechend! Wir fahren einmal quer durchs Ländle, von Ost nach West, von der Ostsee zur Nordsee. Raus aus Flensburg, auf die B200 Richtung Husum, dann auf die B5 bis zur Abfahrt Tönning. Durch Tönning hindurch kommen wir zum Eidersperrwerk, überqueren die Eider, durchfahren Wesselburen und halten direkt auf Büsum zu. Hier finden wir im Hafen nahe beim Helgolandkai den WoMo-Stellplatz mit Sicht auf den Segelhafen.

 

Stellplatz Büsum: Segeltörn, gegenüber der Sturmflutenwelt „Blanker Hans“. Platz für ca. 150 Fahrzeuge auf Wiesengelände direkt hinter dem Deich. Gebühr 11 € incl. der leidigen Kurtaxe, von 18.00 Uhr bis 10.00 Uhr (Ticketautomat an der Einfahrt). V 1 €, E kostenlos (Sanistation an der Einfahrt).

 

Trotz langem Wochenende und in verschiedenen Bundesländern bestehender Pfingstferien ist auf dem Gelände noch genügend Freiraum, wir können uns ein gemütliches Plätzchen am Rande aussuchen.

 

Im alten Hafen nahe dem Stadtzentrum findet heute ein Hafenfest statt, dementsprechend ist das Menschenaufgebot! Gleich beim Fischgeschäft und Bistro Möller am Fischereihafen verleiben wir uns eines der leckeren Fischgerichte ein, bevor wir uns durch den Trubel der Fußgängerzone schlängeln. In einer Seitengasse lassen wir uns vor einer Kneipe nochmals zu einem Dunkelbier nieder, dann kommt mal wieder Regen auf, was uns zu unserer Behausung zurücktreibt. Für den Rest des Tages machen wir es uns in unserer Bude gemütlich.

 

 

Dienstag, 29.05.07

 

Das Wetter meint es heute nicht besonders gut mit uns, es regnet Bindfäden! Gegen Mittag lässt der Regen etwas nach bzw. pausiert eine Weile. Wir haben für heute eine Schiffsfahrt zu den Seehundbänken geplant und das ziehen wir dann auch durch! 13.30 Uhr legt das Schiff am Kai ab, die gesamte Fahrt soll 2 ½ Stunden dauern. Es regnet aber nicht nur, nein, es ist auch noch ein bisschen stürmisch, was bedeutet, wir haben ziemlichen Wellengang. Das wiederum bedeutet, dass sich meine Gesichtsfarbe im Laufe der Fahrt doch etwas verändert! Und die Sicht zu den Seehundbänken ist auch nicht gerade die Beste, leider! Gegen 16 Uhr bin ich froh, wieder festen Boden unter meinen Füßen zu spüren.

 

Es zieht uns aber noch etwas weiter am schleswig-holsteinischen Wattenmeer entlang bis nach Friedrichskoog. In Friedrichskoogsspitze gibt es einen Campingplatz, aber auf fast allen Parkplätzen dürfen auch Wohnmobile übernachten (4 € / 24 h). Nach Inspektion aller möglichen Parkplätze entschließen wir uns am Hafen Quartier zu beziehen. Leider schließt das dort ansässige Fischhaus bereits um 18 Uhr, so dass für heute WoMo-Küche angesagt ist.

 

Stellplatz: Friedrichskoog, Parkplatz am Hafen. 4 € / 24 h. Keine VE.

 

 

 

Mittwoch, 30.05.07

 

Der Regen hat aufgehört, so langsam gewinnt die Sonne wieder Oberhand. Da müssen wir doch ein gemütliches Plätzchen suchen, um unsere Nasen in die Sonne zu strecken. Also los geht’s: am Wattenmeer entlang, dann Richtung Marne, auf die B 5, an Brunsbüttel vorbei, über die Hochbrücke über den Nord-Ostsee-Kanal, weiter Richtung Wilster. Dann biegen wir ab auf die Landstraße Richtung Stördorf. An der Binnenschleuse Kasenort, wo das Flüsschen Wilsterau in die Stör mündet, legen wir einen Zwischenstopp ein. An diesem idyllischen Örtchen könnte man auch gut eine Nacht verbringen. Wir aber ziehen weiter an der Stör entlang bis Wewelsfleth, befahren dann die B431 und die B495, setzen mit der Fähre (15 € !, Fahrzeug > 6m, 2 Personen) über die Elbe hinüber nach Wischhafen und weiter geht’s entlang der B495 über Freiburg an der Elbe nach Otterndorf. Der ausgeschilderte WoMo-Stellplatz liegt nicht sehr schön und so fahren wir auch gleich weiter über die Landstraße nach Altenbruch, aber auch hier ist nichts. Nächstes Ziel: Stellplatz in Cuxhaven-Duhnen am Duhner Watt. Aber vor lauter WoMo´s, Wohnwagen und Zelten sieht man das Meer nicht! Wir suchen weiter, zuckeln über die Grüne Küstenstraße bis wir in Nordholz bzw. in Spieka ein WoMo-Hinweisschild entdecken, dem wir dann auch folgen. Schließlich und letztendlich führt der Weg über den Damm und wir landen im Kutterhafen von Spieka-Neufeld, daneben der neu angelegte WoMo-Stellplatz für 12 Wohnmobile. Super!!! Keine Frage, hier bleiben wir. Gleich in nächster Nähe befindet sich ein Imbiss, ein Restaurant und der Strand. Was will man mehr?

 

Stellplatz Spieka-Neufeld: Am Kutterhafen, 6 € / 24 h (Kassenautomat), VE kostenlos gegen Vorlage des Parkbelegs beim Campingplatz in Dorumer Neufeld, Strom 1 € / 2 kW (dank Solaranlage brauchen wir aber keinen „Fremdstrom“), Wasser gibt’s auch am Kutterhafen.

 

Wir streifen ein wenig am Strand entlang und strecken unsere Nasen in die Sonne. Fürs Abendessen nehmen wir die nahe gelegene Futterstation in Anspruch. Das  kleine Container-Restaurant „Ebbe und Flut“ direkt am Meer kann man nur empfehlen, wir haben es nicht bereut! Nach einem Verdauungsspaziergang bei untergehender Sonne kriechen wir in unseren Alkoven.

 

 

 

Donnerstag, 31.05.07

 

Schon am frühen Morgen begrüßt uns die Sonne. Schaun wir mal, wo wir noch einen schönen Platz entdecken. Aber erst geht es mal zum Entsorgen nach Dorumer Neufeld.

 

Auf Straßen und Sträßchen tuckern wir am Wattenmeer entlang, dann auf der Bundesstraße durch Bremerhaven. Danach biegen wir wieder auf die Grüne Küstenstraße ab Richtung Dedesdorf und von hier aus geht’s auf die B437 und durch den Wesertunnel hindurch auf die B 212 nach Nordenham. Hier suchen wir nach einem geeigneten Stellplatz an der Weser, aber vergeblich. Nun ziehen wir die Küstenstraße entlang durch den Landstrich Butjadingen, machen immer wieder Abstecher zum Strand auf der Suche nach einem geeigneten Übernachtungsplatz. Aber fast immer treffen wir auf einen Stellplatz hinter einem Campingplatz gelegen und ein WoMo neben dem anderen. Immer weiter der Küstenstraße entlang kommen wir zum Jadebusen, aber auch hier für uns nichts akzeptables. In Varel fahren wir zum Hafen, ganz nett, aber nichts zum Übernachten. Die Plätze in Sande kann man auch vergessen. Nun geht’s auf die Autobahn, an Wilhelmshaven vorbei und geradewegs nach Hooksiel auf den WoMo-Stellplatz beim Campingplatz. Und das wars dann auch für heute, so weit bzw. so viel wollten wir eigentlich gar nicht fahren!

 

Stell- /Campingplatz Hooksiel: 10 € / Nacht, Kurtaxe 2,50 € / Person. VE und Strom inbegriffen. Fußläufige Nähe zum Strand. Die Kurkarte beinhaltet: Eintritt in die Strandbäder in Hooksiel, Horumersiel und Schilling und in alle Küstenbäder Niedersachens, außerdem in das Meerwasserhallenwellenbad Hooksiel und die Friesland Therme Horumersiel.

 

 

 

Freitag, 01.06.07

 

Heute fahren wir ganz sicher nicht so weit, wir haben ein festes Ziel im Auge: Carolinensiel am niedersächsischen Wattenmeer. Zuvor werden selbstverständlich alle „Comfortalitäten“ eines Campingplatzes in Anspruch genommen, einschließlich frische Brötchen.

 

Immer entlang der Küstenstraße erreichen wir nach kurzer Zeit auch schon Carolinensiel, wo uns ein rotes Hinweisschild (als Unterstützung für unsere Anke) den Weg zum Wohnmobilstellplatz am Hafen weist. Schon am Kassenhäuschen entscheiden wir uns diesmal, für 2 Tage zu bleiben.

 

Stellplatz Carolinensiel: Reisemobilstellplatz „Am Meer“, Am Harlesiel 20, Nordseebad Carolinensiel-Harlesiel. 12 € / 24 h, Kurtaxe 3 € / Person. VE inklusive, Strom 3 €. Toiletten und Duschen im Gebäude des „Wattkiekers“.

Mit der Kurkarte hat man freien Eintritt zum Strand und zum beheizten Meerwasserschwimmbad und noch einiges mehr, außerdem verbilligte Eintritte und Fahrkarten, usw..

Hier genießen wir den Tag bei bestem Sonnenschein. Direkt vor unserer Haustür fahren die Schiffe vorbei von und zu den vorgelagerten Inseln, in der Hauptsache nach Wangerooge oder zum Krabbenfang. Wir radeln durch den Ort und am Fluß Harle entlang. Zur Mittagszeit „schnappen“ wir im Ort eine Fischmahlzeit. Ansonsten ergeben wir uns der Sonne und dem Wind.

 

 

 

Samstag, 02.06.07

 

Unser Standort bleibt bestehen. Unsere Pedale kommen zum Einsatz, wir radeln ca 10 Km nach Neuharlingersiel. Dort schauen wir uns eine Weile um, inspizieren auch den Campingplatz, einen speziellen WoMo-Stellplatz gibt es hier nicht, und sind froh, dass wir den Stellplatz in Carolinensiel ausgewählt haben. Nachdem wir noch für unsere leibliche Versorgung für den Abend gesorgt haben, nehmen wir den Rückweg in Angriff.

Da es aber noch früh am Tage ist und wir noch voller Tatendrang sind, spazieren wir an der Harle entlang ins Zentrum von Carolinensiel. Im historischen Hafen des Städtchens lassen wir uns bei einem Biergarten auf dem Damm nieder, genießen das Treiben und den Sonnenschein, bevor wir wieder den Rückzug zu unserem WoMo antreten.

Am Abend verköstigen wir bei einiger Windstärke den heute morgen erstandenen Fisch, mmmhhh köstlich!

 

 

 

Sonntag, 03.06.07

 

Die Nacht war ein klein wenig stürmisch und wenn man, wie wir, ganz am Ende, als letzter in der Reihe steht, spürt man das schon. Für mich war die Nacht nicht ganz so erholsam, aber Erich hat, wie immer, geschnarcht!

 

Wir brechen nun hier unsere Zelte ab. Für heute ist ein Stadtbummel in Jever geplant. Gleich am Ortseingang weist uns auch schon ein WoMo-Hinweisschild auf den Stellplatz nahe beim Freibad. Für einen Obolus von 5 €, zu entrichten bei einer nahegelegenen Tankstelle, dürfen wir eine Nacht inklusive VE und Strom hier verbringen.

 

Stellplatz Jever: Jahnstraße, fußläufige Nähe zum Freibad und zum Zentrum, Gebühr 5 €, zu entrichten in der Tankstelle an der Hauptstraße (B210), inklusive VE und Strom gegen Wertchips, die man bei Entrichtung der Stellplatzgebühr bei der Tankstelle ausgehändigt bekommt.

 

Wir spazieren durch die Straßen und Gassen von Jever, vernichten am Marktplatz in einem Biergarten das hiesige Gebräu und landen nach weiterem Herumstreifen im Biergarten der Altstadtbrauerei. Diese kleine Privatbrauerei bietet insgesamt vier eigene Brausäfte an, heute sind es Engel und Teufel, ein helles und ein dunkles Bier. Eine Braumeisterin und ihr Ehemann, vermutlich Koch von Beruf, haben aus einer alten Apotheke sehr liebevoll und mit viel Geschmack ein urgemütliches Restaurant mit Brauerei gezaubert, Prädikat: äußerst empfehlenswert.

Den Rest des Tages vergammeln wir vor unserem WoMo in der Sonne.

 

Montag, 04.06.07

 

Blauer Himmel steht über unserer Alkovenluke, also raus aus den Federn und ab an die Küste. In Esens legen wir noch mal einem Zwischenstopp auf dem WoMo-Stellplatz am Schützenplatz ein, um das Städtchen in Augenschein zu nehmen. Dann geht’s weiter direkt auf die Nordsee zu. Nachdem wir alle möglichen Stellplätze von Bensersiel bis Norddeich abgeklappert haben, landen wir auf einem Paddel- und Pedalparkplatz an der Leybuchtsperre in Leybuchtsiel. Hier brauchen wir nicht lange zu überlegen, ratz fatz stehen wir auf der Rasenfläche, der Übernachtungsplatz ist gebongt.

 

Stellplatz Leybuchtsiel: Parkplatz der Paddel- und Pedalstation Leybuchtsiel, Lorenzweg 34, keine VE, kein Strom, keine Gebühr.

 

Kurze Verschnaufpause, dann erkunden wir zu Fuß die weitere Umgebung um die Leybucht und beobachten schmunzelnd, wie die Schafe in Reih und Glied einem unbekannten Signal folgen. Zum Abschluß unseres Fußmarsches genehmigen wir uns an der Pedal- und Paddelstation ein erfrischendes Bier. Um 17.00 Uhr kommt der Schleusenwärter und öffnet für ein in der Warteschleife stehendes Segelboot die Schleuse, was zu einem kleinen Menschenauflauf führt. Danach ist hier wieder absolute Ruhe, die Schleuse wird erst wieder am nächsten Morgen um 10.00 Uhr geöffnet. Das verspricht alles eine gute und ruhige Nacht.

 

 

Dienstag, 05.06.07

 

So langsam, aber sicher müssen wir uns mal wieder in Richtung heimatliche Gefilde bewegen, deshalb machen wir uns abermals auf den Weg. Schon wenige Kilometer weiter legen wir in Greetsiel einen Zwischenstopp ein. Gleich am Ortseingang befindet sich neben einem Parkplatz ein WoMo-Stellplatz (an der L27, ausgeschildert, Gebühr 8 € / Tag inkl. Strom und Kurkarte, VE-Station an der Tankstelle im Ort). Wir bummeln eine gute Stunde durch die idyllischen Gässchen dieses Vorzeigeörtchens, dann geht’s weiter. Über Eilsum und Wirdum nach Upgant-Schott, hier entlang der B72 nach Aurich zu Onkel Aldi Nord, um mal wieder unsere Vorräte aufzubessern. Danach heißt es dann Stellplatzsuche. Dafür fahren wir ins Moorgebiet Großefehn in das Örtchen Timmel am Timmeler Meer. Vor dem dortigen Campingplatz gibt es ein paar wenige Wohnmobilstellplätze am Rande eines gepflasterten Parkplatzes mit Stromanschlüssen und Wasserhähnen. Von der Versorgung her an sich nicht schlecht, nur die Lage (!!) und der Preis (!!)! Aussicht ist nicht, nur auf Parkplatz und Campingplatzeinfahrt, der danebenliegende schöne Hafenbereich ist vom Platz aus nicht einsehbar. Gebühr laut Aushang: 6,50 € / Nacht, Entsorgung 2,60 €, Duschen 1 €, etc.. Das alles finden wir nicht gerade anziehend, also weitersuchen. Nun zuckeln wir über Dorfstraßen und vermutlich der längsten gepflasterten Straße Deutschlands (für Anke die „schnellste Route“) nach Ihlow zum Reisemobilstellplatz „Ihler Meer“ im 1. Kompanienweg 3 (Quelle: Prospekt der Ostfriesland Tourismus GmbH, „Ostfriesland, Camping- und Reisemobilurlaub“). Katastrophe hoch Drei!!! Fünf ganz normale gepflasterte Parkplätze, versehen mit jeweils einem Schild mit einem Wohnmobilemblem. Sonst nix! Keine VE, nix! Von „Meer“ schon mal gleich gar nix! Nun, Meer haben wir auch nicht erwartet, da ja bekanntlich die Ostfriesen von einem Meer reden, wenn sie einen See meinen, und wenn sie das Meer meinen, dann ist dies die Nordsee. Da war ja noch Timmel besser! Also nix wie weg! Aber in Leer sind die Stellplätze auch nicht vom feinsten, d. h. auch nur Parkplätze. Und dann peilen wir Weener an, was sich sehr positiv erweist. Hier beziehen wir direkt im Hafen einen Stellplatz, super schöne Lage, nur vom Ort selbst darf man nicht viel erwarten. Hier ist nichts los, selbst im Hafen fehlt irgendwie ein gemütliches Hafencafe oder eine originelle Hafenkneipe. Am Abend kommt dann der Kassierer, 5 € pro Nacht, 7 € mit Strom. Sanitärhäuschen vorhanden, VE-Station hinter dem Silo, Brötchenservice nach Vorbestellung möglich.

Der Platzwart bittet uns dann, uns der Parkordnung gemäß, d. h. in Längs- und nicht in Querrichtung, so wie wir das gerade tun. Also parken wir nochmals um, kein Problem – Ordnung muss schließlich sein, auch wenn fast alle Womostellplätze heute leer sind.

 

Stellplatz Weener: Zum Schöpfwerk, direkt im Hafen, VE, Strom, Sanitärhäuschen, Brötchenservice, fußläufig zum Ortszentrum. 5 € / Nacht, 7 € mit Strom.

 

Mittwoch, 06.06.07

 

Heute geht’s wieder ein Stückchen weiter, aber nicht sehr viel. Auf dem Plan steht entweder Detern oder Barßel, nur wenige Kilometer östlich von Weener. Erst mal schauen wir uns den Stellplatz in Detern an, entspricht in etwa unseren Vorstellungen. Jetzt noch ein paar Kilometer weiter nach Barßel. Hier finden wir den Stellplatz direkt im Hafen, auch sehr schön, nur leider total voll, da auch nur für ca. 15 Mobile Platz ist. Das bedeutet: wieder zurück, was wir auch schnurstracks tun. In Detern beziehen wir dann ein freies Plätzchen und im Laufe des Tages beschließen wir auch, zwei Übernachtungen hier zu verbringen.

 

Stellplatz Detern: Alte Heerstraße 6, Anmeldung bei der Touristeninformation am Platz. 3 € pro Nacht, 2 € für 24 h Strom. Sanitäranlagen vor Ort, 1 € 6 Min. Duschen. VE vorhanden.

 

Jetzt kommen die Fahrräder herunter und es wird geradelt. In Ammersum wollen wir eine Hofkäserei besichtigen, nur leider sind wir viel zu früh da! Weit und breit ist auch kein Biergarten oder dergleichen in Sicht, absolut tote Hose hier, nur ein paar Bauernhäuser. Wat nu? Na dann radeln wir noch ein bisschen. Schließlich landen wir in Filsum und stossen auf das Hinweisschild „Kurbelfähre Holtlander Ehe“, dem wir folgen und nach ein paar Kilometern stehen wir vor einer Kurbelfähre über das Flüsschen Holtlander Ehetief, die bei Filsum in die Jümme mündet. Mit der „Pünte“, einer handbetriebenen Kurbelfähre, überquert man im Do-it-yourself-Verfahren das Ehetief. Liegt die Fähre am anderen Ufer, kann man sie ganz einfach mit der Kurbel herüberholen.

Wir strampeln wieder zurück und folgen dem Hinweis zum Melkhus in Filsum. Hier stärken wir uns mit selbstgebackenem Kuchen und leckerem Eis , bevor wir wieder zu unserem Mobil zurückstrampeln. Hier genießen wir ein wenig die Sonne, bevor wir dann noch mal zu Fuß aufbrechen zum wenige Meter entfernten Biergarten des „Alten Zollhauses“ direkt an der Brücke über die Jümme, um uns an dem herrlichen Schwarzbier (Köstritzer und Störtebecker) zu laben.  Selbst hier im Landesinneren kann man am Fluß noch deutlich die Gezeiten erkennen, bei Flut hat die Jümme eine ordentliche Strömung, sie fließt abhängig von Ebbe und Flut 6 Stunden nach links und 6 Stunden nach rechts.

 

 

Donnerstag, 07.06.07

 

Wir beginnen den Tag ganz gemütlich, frisch geduscht und einem Frühstück in der Sonne mit frischen Brötchen. Da wir noch einen Tag hier verweilen, können wir unsere heutige Planung in Ruhe angehen. Wir besteigen wieder unsere Drahtesel und folgen dem Fahrradweg nach Apen. In der Hauptstraße von Apen ist ein Schinkenmuseum ansässig, welches wir gerne besichtigen möchten. Fast wären wir daran vorbeigeradelt, da das Museum etwas unscheinbar zwischen ganz normalen Wohnhäusern steht, aber wir kennen ja die Hausnummer und so kann ich Erich gerade noch bremsen, bevor er daran vorbeirauscht. Leider kommt gerade auch eine Reisegesellschaft mit 30 Leuten an und Herr Müller, der „Schinkenmeister“ und leiblicher Nachfolger der Schinkendynastie Meyer, bittet uns doch etwas später zu kommen, wir hätten dann mehr davon! Zuerst ist uns das nicht ganz so recht, aber letztendlich haben wir es dann doch nicht bereut.

Wir „vertrödeln“ etwas mehr als eine Stunde in Aben und nehmen dann das Schinkenhaus wieder in Angriff. Zum Einlass in diese 160 Jahre alte Schinkenräucherei betätigt man jederzeit, d. h. während der Öffnungzeiten, die Haustürklingel. Herr Müller empfängt uns und führt uns ins altertümliche Wohnzimmer, wo er uns für eine Gebühr von 3 € pro Person die Familienchronik und die Geheimnisse der Schinkenräucherei näher bringt, selbstverständlich mit einer Geschmacksprobe des herrlichen Ammerländer Schinkens. Auch die dunklen und kühlen Räume der 160 Jahre alten Räucherstube unter dem Dach des Hauses bleibt uns nicht verborgen. Zum Abschluß der gut 1 ½ Stunden dauernden Führung lassen wir uns noch ein gutes Stück des leckeren (aber auch nicht ganz billigen) Schinkens mit Gebrauchsanweisung einpacken. Wir haben die vermeintliche Wartezeit nicht bereut, wir konnten sicherlich viel besser die Führung genießen und alles inspizieren als mitten unter vielen Leuten. Als wir wieder auf die Straße treten, werden wir nach der Düsternis der Räucherei von der strahlenden Sonne regelrecht geblendet und sind erstaunt, wie schnell doch die Zeit verging. Immer noch den Räuchergeruch in der Nase und nun durch den Rauch auch sicherlich „ein paar Jahre länger haltbar“, können wir getrost den Heimweg antreten. Zum Entstauben unserer trockenen und geräucherten Kehlen genehmigen wir uns im Biergarten der alten Zollstation ein erfrischendes, zischendes Störtebecker und ein original ostfriesiches Landbier. Und heute bleibt die Küche kalt, wir gehen in den – nein nicht in den Wienerwald – wir gehen ins ganz nahe gelegene Restaurant „Zur Koppel“.

 

 

Freitag, 08.06.07

 

Schnief, schnief – wir müssen leider weiter Richtung Heimat, auch das herrliche Wetter kann daran nichts ändern! Also satteln wir mal wieder die Hühner und ziehen von dannen.

Um heute etwas schneller voranzukommen – der Rückweg ist noch weit – bevorzugen wir die Autobahn. A28 Richtung Oldenburg – Delmenhorst, A1 um Bremen herum, A 27 bis zur Ausfahrt Verden. Von hier aus folgen wir dem Verlauf der Weser auf der B215 bis Hassel. Für die Richtung Nienburg werden wir hier umgeleitet auf die gegenüberliegende Uferseite über Hoya, Bücken und Marklohe. In Nienburg nehmen wir den Stellplatz in der Oyler Straße in Augenschein. Der kostenlose Parkplatz liegt direkt am Weserufer, fußläufig zum historischen Altstadtzentrum, VE-Station vor Ort. Der Platz gefällt uns ganz gut, es sind auch noch ein paar Stellplätze frei, aber Erich meint, noch etwas weiter fahren zu müssen! So fahren wir weiter an der Weser entlang: B215, B482, B83 bis Hameln. Hier wollen wir nun endgültig bleiben und steuern den Campingplatz in der Uferstraße an, liegt aber doch etwas weiter vom Stadtzentrum entfernt! Da ich bei der Anfahrt zum Campingplatz auch ein WoMo-Hinweisschild entdeckt hatte, fahren wir noch mal zurück und folgen der Beschilderung bis wir in der Nähe des Dampferanlegers auf den Stellplatz stossen.

 

Stellplatz Hameln: Hannes Weserblick, Ruthenstr. 14. ziemlich neuer, befestigter Platz, großräumige Stellflächen, auch für Dickschiffe geeignet (Stellplätze 8 – 12 m).  Gebühr: 8 € / 24 h. VE-Station (Wasser 100 l 1€) und Stromsäule (8 h 1 €). Zentrumsnahe, Wassernähe. Jugendwerkstatt mit Cafe nebenan.

 

Zwar ist hier die Weser ganz in der Nähe, „lediglich“ Bahngleise trennen den Stellplatz vom Flussufer, und man erreicht das Altstadtzentrum in wenigen Minuten, jedoch ist die Lage bzw. das Umfeld nicht gerade berauschend (aber vielleicht tut sich da ja noch etwas in nächster Zeit!). Und dafür 8 €!!! Nun ja, was tut man nicht alles, wenn man die Stadt besichtigen will!

 

Trotz der gnadenlosen Hitze durchstreifen wir die Rattenfängerstadt mit ihren zahlreichen, sehr schönen Fachwerkhäusern. Hameln hat sehr viele Sehenswürdigkeiten zu bieten, man folgt am bestem dem Stadtrundgang der Infobroschüre. Verhungern und verdursten kann man hier wohl kaum, an allen Ecken und Enden, in jedem Winkel findet man Gastronomie für alle Ansprüche. Für den Abend wählen wir das Pfannekuchenhaus in der Hummenstraße 12. Im Innenhof des kleinen, liebevoll eingerichteten, 350 Jahre alten Fachwerkhauses kann man derzeit zwischen 42 verschiedenen Pfannkuchen auswählen, von zuckersüß bis herzhaft pikant. Prädikat: idyllisch und sehr empfehlenswert. Auch das Cafe der Jugendwerkstatt unterziehen wir einer Probe und befinden dies ebenfalls für gut, vor allem gutes Preis-Leistungs-Verhältnis!

 

 

 

 

 

 

 

 

Samstag, 09.06.07

 

Jetzt ist Schluß! Leider! Die letzte Etappe!

 

Bevor wir in Kassel die A7 befahren, folgen wir erst noch dem weiteren Weserverlauf entlang der B83 bis Bad Karlshafen – auch ein schöner, besuchenswerter Ort – und dann der B80 bis Hannoversch-Münden – könnte man auch mal ins Besichtigungsprogramm aufnehmen! Von hier aus geht’s dann geradewegs immer entlang der Autobahn ins Heimatstädtchen.

 

 

 

Fazit:

Drei Wochen Dänemark waren geplant, daraus sind fünf Tage geworden.

Dänemark  w ä r e  ideal für Wohnmobilurlaub, geringe Besiedlung, viel Wasser, viele Park- und Picknickplätze mit VE Möglichkeit.... Jedoch der Zwang – von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen – nur auf teuren Campingplätzen übernachten zu dürfen, entspricht nicht unseren Vorstellungen vom Wohnmobilreisen und geht auch ganz schön an den Geldbeutel. Schade !!

 

Dafür hat uns Friesland sehr gut gefallen und wird uns wieder sehen.